Schulprogramm

Arbeitsfassung Stand Februar 2023

Die Gesamtschule Waldbröl ist eine Schule des Gemeinsamen Lernens. Inklusive Bildung gehört für uns daher selbstverständlich zum schulischen Alltag und ist
konzeptionell in unser Schulprogramm integriert.

Dieses Schulprogramm enthält die gemeinsam erarbeiteten Grundlagen unserer Arbeit, drückt unsere pädagogische Haltung aus und ist somit die Basis für unser Handeln in der Schule.

Da es gleichzeitig den fortlaufenden Prozess unserer Schulentwicklung abbildet, enthält das Schulprogramm auch Darstellungen aktueller Entwicklungsvorhaben und wird regelmäßig überprüft, verändert oder erweitert.

Schulprogramm als PDF-Download

Inhalt

TEIL A – AKTUELLES SCHULPROGRAMM
1 LEITGEDANKEN
2 DAS TEAM – DIE PÄDAGOGISCHE UND ORGANISATORISCHE BASIS UNSERER SCHULE
3 UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS ALS GUTE GESUNDE SCHULE
4 BETREUUNGSPÄDAGOGIK
5 CLASSROOM MANAGEMENT: STRUKTUR UND TRANSPARENZ FÜR UNSERE SCHÜLER:INNEN
6 FÖRDERUNG DER FACH- UND LERNKOMPETENZ
7 FÖRDERUNG DER SELBSTKOMPETENZ
8 KONZEPT ZUR INKLUSIVEN BILDUNG
9 BERUFSORIENTIERUNG UND GESTALTUNG VON ÜBERGÄNGEN – UNSER BERUFSORIENTIERUNGSKONZEPT
10 KOOPERATIONEN

TEIL B – PLANUNG DER SCHULENTWICKLUNG
11 AKTUELLE SCHULENTWICKLUNGSVORHABEN

Leitgedanken

Unsere Schule ist ein Raum für gesundes Lernen und Leben, in dem wir uns wohlfühlen und in dem wir gerne arbeiten, lernen und uns begegnen können.
Unser Zusammenleben ist geprägt durch einen solidarischen, demokratischen, toleranten und freundlichen Umgang miteinander sowie durch gelebte Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft.
Auf die Regelhand haben wir uns gemeinsam geeinigt und diese Werte beachten wir alle.

Alle Schülerinnen und Schüler sollen nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen gefördert und gefordert werden. Es ist uns wichtig, dass sie ihre Talente entdecken und in ihren Stärken gestärkt werden. Diesbezüglich hat die Förderung der musischen, gesundheitsförderlichen wie auch sprachlichen und forschend-entwickelnden Aktivitäten bei uns einen hohen Stellenwert, was sich so auch in unseren Profilklassen widerspiegelt.

Wir schaffen Strukturen, in denen jede/r eigenverantwortlich und selbstgesteuert lernen und handeln kann.

Wir begleiten unsere Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, ihrer Berufsplanung und ihrer individuellen Profilbildung und möchten die Basis für lebenslanges Lernen, lebenslange Lernbereitschaft und ein gesundes wie nachhaltiges Leben schaffen.

An unserer Schule ist der pädagogische gestaltete Ganztag Lebens-, Begegnungs- und Erfahrungsraum, der Lernen im ganzheitlichen Sinne ermöglicht. Ernährung, Ruhe und Bewegung sollen hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Wir fördern die Kooperation mit vielfältigen Partnern am Ort und in der Region.

Das Team – die pädagogische und organisatorische Basis unserer Schule

Unser Verständnis einer Teamschule

Den Anforderungen an Schule in Gegenwart und Zukunft ist in kooperativen Strukturen eines Teams am effektivsten zu begegnen. Aus diesem Grund versteht sich diese Schule in ihrer Arbeitsorganisation und Entscheidungsstruktur als Teamschule. Jede:r Lehrer:in gehört unterschiedlichen Teams an.

Eine Teamschule erfordert Kommunikation, Offenheit und Verantwortungsbereitschaft. Die Verlagerung aufgabenbezogener Entscheidungen auf das Team ermöglicht Spielraum für eigene Ideen, Selbstverantwortung und Unabhängigkeit und damit Identifikation und eine erhöhte Bereitschaft, sich für die gemeinsamen Aufgaben und Ziele einzusetzen. Das Team bedeutet Entlastung durch Arbeitsteilung sowie gesicherte Qualität durch die Verbindlichkeit den Teammitgliedern gegenüber.

Die Verbindlichkeit gegenüber dem Schulprogramm bestimmt das Handeln. Dabei bleibt genug Spielraum für die besonderen Fähigkeiten einzelner und deren kreatives Potential. Gleichzeitig kann aus diesen schöpferischen Nischen etwas Neues wachsen, das in die Entwicklung des Ganzen eingebunden wird.

Die Identifikation aller mit unserer Schule wird ermöglicht, indem Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern frühzeitig in Entwicklungsprozesse eingebunden werden, Verantwortung übernehmen und Zusammenarbeit kooperativ gestalten.

Um den kontinuierlichen Austausch innerhalb der verschiedenen Teams zu ermöglichen bzw. zu gewährleisten, schaffen wir Zeit- und Organisationsstrukturen, in denen Team-Treffen stattfinden können. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass die Teamarbeit funktionieren kann.

Neben den unterschiedlichen Teams, in denen die Zusammenarbeit der Lehrer:innen organisiert ist, legen wir großen Wert darauf, auch den Schüler:innen kooperative Fähigkeiten zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, Teamarbeit als sinnvoll, befriedigend und auf verschiedenen Ebenen effektiv zu erleben (vgl. „Teamentwicklung im Klassenraum“).

Die Teams

KL-Team / Tutor:innenteam

Jede Klasse wird von zwei Lehrkräften von Klasse 5 bis 10 pädagogisch und fachlich begleitet. In den KL-Stunden haben beide zusammen mit der Klasse Zeit, pädagogische Ziele zu verfolgen und organisatorische Gegebenheiten zu klären. Das KL-Team steht in unmittelbarem Kontakt mit Schüler:innen und Eltern und berät in diesem Sinne, ggf. unterstützt durch Abteilungsleitung und Beratungsteam, bei Fragen der Schullaufbahn und Erziehung. Stabile Beziehungen mit räumlicher und personeller Kontinuität im überschaubaren sozialen Zusammenhang sind der Rahmen, der soziale Geborgenheit vermittelt und soziale Verpflichtung und Verbindlichkeit schafft.

Das Tutor:innenteam in der Oberstufe stellt eine Fortführung dieser Betreuungspädagogik dar.

Jahrgangsteam

Das Jahrgangsteam setzt sich aus den vier Kassenlehrer:innen-Teams eines Jahrgangs zusammen. Die Arbeit des Jahrgangsteams ist für unsere Schule grundlegend, da es die Keimzelle der pädagogischen und curricularen Arbeit auf Jahrgangsebene ist, denn es organisiert alle anstehenden Aufgaben (siehe Übersichtspläne im Anhang). Jahrgangsteamsitzungen dienen der Koordination und Kooperation. Die langjährige Zugehörigkeit zu einem Team schafft persönliche Vertrautheit und emotionale Sicherheit und ermöglicht konstruktiven Umgang mit Schwächen und Stärken. Das Jahrgangsteam wird vertreten durch eine/n vom Team gewählte/n Teamsprecher:in.

Seit Beginn des Schuljahres 2019/20 verfügt jedes Jahrgangsteam über einen eigenen Jahrgangsordner. Dieser enthält u.a. Übersichten über die organisatorischen Bausteine des jeweiligen Jahrgangs, die aktuell geltenden Regeln und Absprachen in der Schule, Checklisten zum Classroom-Management und für die erste KL-Stunde im neuen Schuljahr, vorbereitete Protokollbögen, besondere Termine und Veranstaltungen sowie ggf. Fragebögen zur Kurz-Evaluation verschiedener Aktivitäten. Der Ordner liegt digital und auf Wunsch auch in Papierform vor. Er wird kontinuierlich erweitert und optimiert und dient dazu, die organisatorische Arbeit zu erleichtern sowie die pädagogische Kontinuität zu sichern.

Jahrgangsfachteam

Die Fachkolleg:innen, die innerhalb eines Jahrgangs gemeinsam unterrichten, bilden das Jahrgangsfachteam. Im Sinne einer horizontalen Qualitätssicherung findet eine parallele Zusammenarbeit statt (Vergleichsarbeiten). Die vertikale Qualitätssicherung ist durch eine Übergabekonferenz gegeben. Das Jahrgangsfachteam hat zu Schuljahresbeginn u.a. die Schwerpunkte in den Bereichen MINT und Kultur im Blick.

Fachkonferenzteam

Mitglieder der Fachkonferenz sind die Lehrer:innen, die die Lehrbefähigung für das entsprechende Fach besitzen oder darin unterrichten. Das Fachkonferenzteam berät über alle das Fach betreffenden Angelegenheiten, trägt Verantwortung für die schulinterne Qualitätssicherung und -entwicklung der fachlichen Arbeit und berät über Ziele, Arbeitspläne, Evaluationsmaßnahmen und -ergebnisse.

Schulentwicklungsteam

Um konzentriert und konsequent Schulentwicklung voranzutreiben, ordnet sich jede:r Kolleg:in  einer Schulentwicklungsgruppe (SchulEG) zu.

Schulentwicklungsvorhaben werden gemeinsam abgestimmt bzw. sind durch gesetzliche Bestimmungen vorgegeben. Aktuell arbeiten wir vorrangig an der Einführung und Umsetzung eines Lernzeiten-Konzeptes (SchulEG Lernzeiten), der weiteren Umsetzung des Inklusionskonzeptes (SchulEG Inklusion) und an der Umsetzung der Digitalisierung an unserer Schule. Für das Thema Digitalisierung wurde eine eigene Steuergruppe gebildet. Zudem existiert ein „Rundum-Gesund-Team“ (SchulEG Gute, gesunde Schule), welches sich intensiv mit unserem Selbstverständnis als gute, gesunde Schule beschäftigt und die Weiterentwicklung diesbezüglich durch vielfältige Impulse und Aktivitäten vorantreibt. Parallel zu den genannten Gruppen werden von den jeweils verantwortlichen Kolleg:innen bestehende Konzepte wie z.B. das MINT-Konzept, das Berufsorientierungskonzept oder das Kultur-Konzept kontinuierlich im Blick behalten und im Austausch mit der didaktischen Leitung bzw. der Schulleitung Ideen und Vorschläge gesammelt, überprüft und weiterentwickelt.

Die Entscheidung für ein Thema soll entschleunigen und gleichzeitig Kräfte dort bündeln, wo sich Interessen und Stärken bei den Kolleg:innen zeigen. Die Schulentwicklungsgruppen sind von besonderer Bedeutung, da sie auch für Eltern und Schüler:innen geöffnet sind, sodass alle am Schulleben Beteiligten die Schule aktiv mitgestalten. Aufgrund dieses Selbstverständnisses sind die Schulentwicklungsgruppen neben den rechtlich vorgegebenen Entscheidungsgremien wie Fachkonferenzen, Schulpflegschaft etc. ein bedeutsames Gremium der Gesamtschule Waldbröl.

Die Ergebnisse der einzelnen Schulentwicklungsgruppen werden der gesamten Schulgemeinde über die bestehenden Gremien transparent gemacht.

Schulleitungsteam

Mitglieder des Schulleitungsteams sind die Schulleiterin, der stellv. Schulleiter, die Didaktische Leiterin und die Abteilungsleitungen I/II/III. Die Schulleitungsmitglieder nehmen ihre Aufgaben selbstständig wahr und stehen durch regelmäßig stattfindende Schulleitungssitzungen in ständigem Austausch miteinander. Das Schulentwicklungsthema „Digitalisierung“ wird durch zwei erweiterte Schulleitungsmitglieder vertreten.

Zu diskutierende Entscheidungen z.B. auf Lehrer:innen- oder Schulkonferenzen werden über regelmäßig stattfindende Sitzungen mit dem Lehrer:innenrat, der SV, dem Vorstand der Schulpflegschaft sowie dem Förderverein vorbereitet. Transparenz über Entscheidungen sowie über Aktivitäten des Schullebens wird über Protokolle sowie über „Freitagsmails“ für Kolleg:innen gewährleistet. Regelmäßige Informationsschreiben der Schulleiterin auf der Homepage oder in Form von Elternbriefen tragen ebenfalls dazu bei, unsere Arbeit allen Mitgliedern der Schulgemeinde transparent zu machen.

Ganztagsteam  (siehe auch „Ganztag“)

Das Ganztagsteam besteht auf der Organisationsebene im engeren Sinne aus der Sozialpädagogin und der Didaktischen Leitung, welche sich regelmäßig treffen und Koordinationsaufgaben übernehmen. Es wird erweitert durch Lehrer:innen, die sich in besonderer Weise im Ganztag engagieren, sowie durch eine Fachkraft aus dem Multiprofessionellen Team. Das erweiterte Ganztagsteam trifft sich regelmäßig einmal im Monat und bei Bedarf. Es entwickelt, plant und organisiert gemeinsam Projekte, Veranstaltungen und Events als Ergänzung und Vertiefung unterrichtlicher Inhalte und sucht ggf. Kooperationspartner:innen,  weitere Lehrer:innen, und Schüler:innen zu deren Umsetzung.

Fachteam „Gemeinsames Lernen“

Zu diesem Team gehören alle Sonderpädagog:innen und alle Fachkräfte des Multiprofessionellen Teams der Schule. Sie treffen sich wöchentlich, tauschen sich sowohl über pädagogische Inhalte als auch über Formales und Organisatorisches aus, besprechen Verantwortlichkeiten, beraten z.B. über die Anschaffung neuer Diagnostik- und Fördermaterialien etc. Mindestens einmal pro Monat nimmt an diesen Treffen auch die Schulsozialpädagogin teil, da es in der täglichen Arbeit häufig Überschneidungen gibt und die Kommunikation bzw. Absprachen sowie gegenseitige Informationen von großer Bedeutung sind.

In den Klassen, die auch Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf besuchen, ist die Kooperation zwischen den Klassen- und Fachlehrer:innen sowie den Sonderpädagog:innen von besonderer Bedeutung. Daher treffen sich die Klassenlehrer:innen mit dem jeweiligen Sonderpädagogen bzw. der Sonderpädagogin möglichst regelmäßig zum Austausch und/ oder zur gemeinsamen Planung bzw. zum Treffen von Absprachen. Die Weitergabe von Informationen an die Fachlehrer:innen erfolgt sowohl durch die Klassenlehrer:innen als auch durch die Sonderpädagog:innen.

Beratungsteam

Das Beratungsteam setzt sich zusammen aus den Abteilungsleitungen, der Sozialpädagogin und den Sonderpädagog:innen. Es berät Schüler:innen sowie Eltern in besonderen Problemlagen und steht Lehrer:innen unterstützend zur Seite. In spezifischen Fällen wird eine Kooperation mit dem Jugendamt, Beratungsstellen, Ärzten u.a. herbeigeführt.

Unsere Schule verfügt über einen Beratungsbereich, in welchem die Räume der Sozialpädagogin, der Fachkräfte des Multiprofessionellen Teams und der Sonderpädagog:innen sowie ein zusätzlicher Besprechungsraum, der z.B. für Elterngespräche genutzt werden kann, eng beieinander liegen.

Schulsozialarbeit

Die Schulsozialarbeit ist in unserer gesamten Schule verankert und dort wirksam. Unsere Schulsozialpädagogin arbeitet im Team mit den Lehrer:innen und den Fachkräften des Multiprofessionellen Teams der Schule insbesondere an der sozialen und kulturellen Integration, sowie an der individuellen Förderung der Schüler:innen.

Die Schwerpunkte liegen an unserer Schule in folgenden Bereichen:

  • Beratung und Begleitung
  • Ganztag und Freizeitbereich
  • Entwicklung und Durchführung von Projekten

Die Schulsozialarbeit ist innerhalb und außerhalb der Schule vernetzt und gestaltet und öffnet diese als Teil des Lebensumfeldes der Schüler:innen in der Region durch Aufbau, Förderung und Pflege der für alle Beteiligten gewinnbringenden Kooperationen auch mit außerschulischen Partnern.

Das vollständige Konzept zur Schulsozialarbeit finden Sie hier.

SV-Team

Das SV-Team besteht aus den von den Klassensprecher:innen gewählten Schüler:innenvertretern und den Schulsprecher:innen wie auch den gewählten SV-Verbindungslehrer:innen. Es repräsentiert die gesamte Schülerschaft in den Gremien der Schule und stellt die Kommunikation zwischen Schulleitung und Schülerschaft sicher. Das SV-Team gibt den Schüler:innen eine Stimme und vertritt ihre Interessen innerhalb und außerhalb der Schule (z.B. Schulkonferenz, Jugendparlament). Es ist ebenfalls ansprechbar für die Anliegen einzelner Schüler:innen und Interessengruppen.

Teamentwicklung im Klassenraum

Die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit sind Grundvoraussetzungen für eine demokratische Gesellschaft und zudem zentrale Mittel der Gewaltprävention. Diese Sozial- und Selbstkompetenzen müssen genauso wie Fach- und Methodenkompetenzen vermittelt werden.

Stabile Kleingruppen von vier Schüler:innen bilden die pädagogische Einheit für das Training dieser Sozial- und Selbstkompetenzen. Damit stets die Kriterien für funktionstüchtige Arbeitsgruppen und nicht Freundschaften der Maßstab einer erfolgreichen Kleingruppe sind, setzen die Klassenlehrer:innen die Gruppen zusammen, wobei die Kriterien der Gruppenzusammensetzung allen Beteiligten bekannt sind: gleiche Verteilung von Jungen und Mädchen sowie Kindern mit Migrationshintergrund, gleiche Verteilung von Schüler:innen mit unterschiedlicher Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, gleiche Verteilung von lebhaften und stillen Schüler:innen. So haben heterogene Gruppen für lernschwächere Schüler:innen den Vorteil, dass die stärkeren Schüler:innen ihnen beim Lösen von Aufgaben oder bei Verständnisschwierigkeiten helfen können (Helfersystem). Für die stärkeren Schüler:innen ist diese Situation insofern von Vorteil, als sie ihr Wissen in eigene Worte fassen müssen und somit festigen und langfristiger darauf zugreifen können oder sich eventueller Unklarheiten bewusstwerden. Mit der Zeit sollen die Schüler:innen nach oben genannten Kriterien selbst die Sitzordnung erstellen können.

In doppelt besetzten KL-Stunden oder auch an Gruppentrainingstagen werden das Gelebte und Erfahrene innerhalb der Tischgruppe durch gruppendynamische Übungen und Feedbackrunden bewusst gemacht, im Gespräch bearbeitet, förderliche und blockierende Gruppenrollen erkannt und durch Entwicklung von Verhaltensalternativen und abgeleitete Schlussfolgerungen qualitativ verändert. Der Prozess der Gruppenstabilisierung wird zudem durch identitätsstiftende Maßnahmen wie z.B. Gruppennamen unterstützt. So ermöglicht die stabile Kleingruppe ein erfolgreiches kooperatives Arbeiten im Fachunterricht und bedingt es auch gleichzeitig.

Unser Selbstverständnis als Gute Gesunde Schule

Die Gesamtschule Waldbröl versteht sich als eine sich stetig weiterentwickelnde „gesunde Schule“ im umfassenden, ganzheitlichen Sinne der WHO. Wir sehen einen unmittelbaren Bezug zwischen Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitsqualität: Gesunde Kinder lernen besser, zeigen Lernfreude und Lernbereitschaft und in der Folge auch Leistungsvermögen – was modifiziert genauso für Lehrerinnen und Lehrer zutrifft. So streben wir als Ganztagsschule im Schulalltag und in der Ausstattung unserer Schule, beim Erwerb der Fach-, Lern- und Selbstkompetenz sowie bei der Lehrer:innengesundheit ein ausgewogenes Verhältnis von Entspannung, Bewegung und gesunder Ernährung an (s. obere Grafik).

Das Grundverständnis unserer Schule als Teamschule mit einem Ganztag, der auch der Förderung der Sozialkompetenz und Präventionsarbeit verpflichtet ist, bildet die Basis für eine gesunde Gesamtschule Waldbröl. Die gesundheitsförderlichen und die in diesem Zusammenhang stehenden pädagogischen Schwerpunkte konnten v.a. durch die Einführung des 60-Minuten-Stundenrasters zum Erfolg gebracht werden. Auch die zeitliche Kopplung der AG – und der Profilschiene ermöglichen einer größeren Gruppe von Schüler:innen eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Angeboten, wobei die Idee der Peer-Education und der persönlichen Profilbildung die Identifikation mit diesem Aspekt erhöht (z.B. Sporthelfer:innen, Schulsanitätsdienst, Circus). Zudem besteht die Möglichkeit für Schüler:innen, ihr persönliches Profil „Sport und Gesundheit“ von Klasse 5-13 zu schärfen. Auch fachliches und methodisches Arbeiten wird dazu genutzt, das Bewusstsein einer gesunden Schule zu vertiefen und zu verstärken (z.B. an spezifischen ACUTagen), bzw. ist dazu angehalten, gesundheitsförderliche Aspekte zu berücksichtigen (z.B. Frühstückspausen, PowerPausen).

Einmal im Jahr, am sogenannten „Gesund-Tag“, steht die Gesundheitsförderung explizit im Fokus aller Beteiligten, indem festgelegte Bausteine den Schüler:innen Anregungen geben zur Entspannung, Bewegung und gesunden Ernährung, bzw. auch zur Reflektion des eigenen Verhaltens oder gesellschaftlicher Bedingungen.

Wir streben eine „Gute Gesunde Schule“ für Schüler:innen wie auch für Lehrer:innen an. Sowohl die Fortbildungsplanung als auch die Arbeitsbedingungen sind deshalb diesem Gedanken verpflichtet. Autonomie und Selbstbestimmung seitens der Lehrer:innen werden durch die Mitgestaltung bei der Unterrichtsverteilung und des Ganztagsangebotes sowie durch die Feedback-Möglichkeiten der Teamstruktur ermöglicht. Richtungsweisende pädagogische Entscheidungen, zurzeit die Einführung von Lernzeiten, werden in einem schrittweisen Prozess der Information, des Austauschs, der Meinungsbildung und Abstimmung gemeinsam mit allen schulischen Akteuren gefällt.

Die weitere Entwicklung zu einer „Guten Gesunden Schule“ wird gemeinsam von Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern in der Schulentwicklungsgruppe „Gute Gesunde Schule“ entschieden. Durch die Teilnahme am Projekt „Bildung und Gesundheit“, an Schulentwicklungspreisen, Gütesiegeln und Projekten (wie z.B. das AOK-Projekt „Fit durch die Schule“) wird diese Konzeption der gesunden Schule auch in Zukunft einer (jährlichen) Qualitätsüberprüfung unterzogen.

Vereinbarungen zur Ernährung

  • Jahrgänge 5 und 6: eine wöchentliche Gesunde Frühstückspause
  • Alle Jahrgänge: die ACUTage beginnen in der Regel mit einem gesunden Klassenfrühstück
  • Beim ersten Elternabend in Jahrgang 5 wird das Thema Gesunde Ernährung an der GE Waldbröl angesprochen. Die Eltern erhalten einen Infoflyer dazu.
  • Unsere Schüler:innen haben die Möglichkeit, in den Pausen ihre Trinkflaschen am Wasserspender aufzufüllen. Neue Fünftklässler:innen erhalten vom Förderverein eine Trinkflasche.
  • Individuelle Gesundheitsberatung für interessierte Schüler:innen (Ernährung, Fitness, Entspannung) durch eine ausgebildete Kollegin

Angebote im Bereich Selbstkompetenz / Teamkompetenz

Die Freitagsangebote (AGs/Profilbereich) erlauben unseren Schüler:innen der Jahrgänge 7 bis 10, gezielt zwischen zahlreichen Veranstaltungen zur Entwicklung ihres eigenen Profils auszuwählen. Neben den fest etablierten Veranstaltungen zur Schärfung der individuellen Kompetenzen (s.o.) gibt es zahlreiche optionale Bausteine zur Verbesserung des Klassenklimas, die die Klassenlehrer:innen bei Bedarf mit Unterstützung der Sozialpädagoginnen durchführen können. Folgende Bausteine sind möglich:

  • Jg.6: Selbstbild und Fremdbild
  • Jg. 7: Kommunikations- und Konflikttraining
  • Jg.8: Meine peer group ist mir wichtig
  • Jg.9: Verantwortung übernehmen
  • Jg.10: Selbstständig werden
  • OS: Selbsteinschätzung

Gesundheit als Thema im Schulalltag

  • In den Jahrgängen 5, 8 und 9 ist Hauswirtschaft mögliches Unterrichtsfach.
  • In den Jahrgängen 7 bis 10 haben Schüler:innen, die das Fach Arbeitslehre im WP-Bereich belegen, ebenfalls Unterricht im Bereich Hauswirtschaft (Schülerfirma)
  • In zahlreichen weiteren Unterrichtsfächern werden Gesundheitsaspekte thematisiert. Dazu wird mittelfristig ein Gesund-Curriculum erstellt werden.
  • Sport- und gesundheitsorientierte OAs als unterrichtsergänzende Angebote

Gesundheitsförderliche Absprachen zum Classroom Management

  • Klassenraumprinzip und Tischgruppenprinzip gelten von Klasse 5 bis 11
  • Lehrer:innen und Schüler:innen achten auf Einhalten der Gesprächsregeln und pünktlichen Unterrichtsbeginn (Lärmvermeidung)
  • Power Pausen
  • Lehrer:innen haben Lernen mit Bewegung im Fokus
  • Lehrer:innen und Schüler:innen achten auf Lüften des Klassenraums
  • Wasser trinken im Unterricht wird toleriert
  • Zusätzliche bewegungsförderliche Ausstattung für jeden neuen Fünfer-Klassenraum (Fahrrad-Ergometer mit integriertem Pult, Wipphocker, Turnmatte)

Das Konzept „Bewegte Schule“ können Sie hier einsehen

Die Bausteine der Guten gesunden Schule an der Gesamtschule Waldbröl finden Sie hier.

Betreuungspädagogik

Mit der Gründung der Gesamtschule Waldbröl wurde der Begriff „Betreuungspädagogik“ an unserer Schule geprägt. In anderen pädagogischen Zusammenhängen wird dafür synonym meist der Begriff der „Beziehungspädagogik“ verwendet. Das pädagogische Grundverständnis, das sich dahinter verbirgt, zieht sich wie ein roter Faden durch unser Schulprogramm und kann wie folgt beschrieben werden:

Wir stehen als Lehrer:innen – vor allem als Klassenlehrer:innen – an der Seite unserer Schüler:innen. In Anlehnung an die Schachregel „berührt – geführt“ begleiten wir unsere Schüler:innen vom ersten bis zum letzten Schultag und verfolgen dabei das Ziel, dass der/die Schüler:in den bestmöglichen Schulabschluss macht und eine starke, selbstbewusste und glückliche Person wird, die sicher durch das Leben geht. Die Basis dafür ist, dass wir sehr ganzheitlich auf den/die Schüler:in blicken: Dabei berücksichtigen wir die persönliche Situation, fachliche, persönliche und soziale Kompetenzen sowie Stärken und Schwächen. Im Vordergrund stehen dabei immer zunächst die Stärken eines/r Schüler:in, die vorrangig von uns gefördert/gefordert werden, damit sich über die Entdeckung der eigenen Selbstwirksamkeit selbstbewusste und resiliente Heranwachsende entwickeln, die die Kraft haben, sich Problemen zu stellen. Hierzu gehört für jeden Menschen, aber vor allem für Heranwachsende, das Gefühl von Sicherheit: Ich kann ohne Angst hier groß werden; ich weiß, wie ich in problematischen Situationen handeln kann; ich weiß, worauf ich mich konzentrieren muss, um erfolgreich zu sein; ich weiß Bescheid. Als Ganztagsschule haben wir auch die nicht-fachliche Lebensgestaltung im Blick und unterbreiten unseren Schüler:innen im Sinne der Prävention, Achtsamkeit und ganzheitlich gesunden Lebensführung sinnstiftende Angebote.

Diese Sicht auf Heranwachsende kennt jede/r Mitarbeiter:in der Gesamtschule Waldbröl, da dies in einem Anfangsgespräch von Seiten der Schulleitung thematisiert wird. Im Sinne der Gleichsinnigkeit, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung ist für uns essenziell, dass es dazu ein abgestimmtes, gemeinsames und einhelliges Verhalten des gesamten pädagogischen Personals gibt, das durch vielfältige Instanzen und Verfahren abgesichert ist.

Die Fortsetzung dieses Konzepts mit einer differenzierten Darstellung der Betreuungspädagogik finden Sie hier.

Classroom-Management: Struktur und Transparenz für unsere Schüler:innen

Nach wie vor zeigt die Forschung, dass die strukturierte Klassen- bzw. Kursleitung neben der kognitiven Aktivierung und der konstruktiven Unterstützung eine der drei Basisdimensionen für guten Unterricht ist. Dabei ist kein anderes Merkmal so eindeutig und widerspruchsfrei mit dem Leistungsfortschritt von Schulklassen verknüpft wie die strukturierte Klassen- bzw. Kursleitung (vgl. Helmke 2010, 2014).

Unser Classroom Management-Konzept findet sowohl in der Sekundarstufe I als auch in den höheren Jahrgängen der Sekundarstufe II seine konsequente Anwendung, insbesondere wenn durch Differenzierung neue Gruppen entstehen. Es basiert auf folgenden fünf Dimensionen, deren Inhalte mit allen Lehrer:innen abgestimmt sind. Mithilfe der Checkliste zum Classroom Management, welche sich für jedes KL-Team im Jahrgangsordner und im entsprechenden Teams-Kanal befindet und der Selbstüberprüfung dient, wird die Qualität in diesem Bereich sichergestellt. Auf evtl. benötigte Materialien können alle Kolleg:innen digital zugreifen. Die systematische Weitergabe des Konzepts wird durch eine regelmäßig stattfindende Fortbildung neuer Kolleg:innen sowie eine Erinnerung an die Checkliste in jeder Ferienkonferenz sichergestellt.

Diese Checkliste finden Sie hier.

Regeln und Rituale

  • Unterrichtsbeginn mit Begrüßung, Ruhezeichen, Material am Platz
  • Einrichtung von Klassendiensten
  • Führen des Logbuchs
  • Implementation der Regelhand, der Hausordnung und der Gesprächsregeln
  • Fahrtenkonzept
  • gemeinsame Feiern, wie z.B. Sankt Martin, Weihnachten, Karneval

Lernumgebung und Klassenraumgestaltung

  • einheitliches Inventar: Regale mit Ordnungssystemen für Schüler:innen sowie eine festgelegte (technische) Ausrüstung für die Unterrichtsgestaltung (z.B. Büroausstattung, digitale Tafeln, Präsentationsflächen, CD-Player)
  • 4er Gruppentische legen die Sitzordnung fest
  • Bewegter Klassenraum in 5-8: Lernmatten, Pilzhocker, Trimm-dich-Rad, Stehtische (auch als Auswahlmöglichkeit)
  • Klassenatmosphäre schaffen: Pflanzen, Bilder, Kalender, Schulhand etc.

Soziales Lernen

  • Förderung der Klassengemeinschaft (z.B. durch Institutionalisierung des Klassenrates)
  • Tischgruppentraining und Gruppentrainingstage
  • Mädchen- und Jungenförderung (Gender)
  • SoZiKa (Sozialzielekatalog nach Margit Weidner)
  • Patenkonzept
  • enge Zusammenarbeit mit Sozialpädagog:innen sowie mit den MPTs
  • Kultur des Lobens und der Fehlerfreundlichkeit

Unterrichtsplanung und -struktur

  • Agenda zu Stundenbeginn mit Verlauf und Zielsetzung
  • In den Klassen 5 bis 7: Stundenabschlusseintrag ins Logbuch (Inhalt und Verständnis)
  • Parallelarbeit im Jahrgangs(fach)team – Einrichtung der KoKo bzw. von Jahrgangstreffen
  • Vertretungskonzept
  • Phasenaushänge zum Ablauf der Übungsstunden bzw. Lernzeiten
  • Materialkoffer zum Kooperativen Lernen
  • Implementation der Inhalte aus Methodentagen und des Curriculums des Kooperativen Lernens (à Einführung am ACUTag in Klasse 5)
  • PowerPausen und in Klasse 5 und 6 zusätzliche Frühstückspausen
  • Angebot von KL-Bausteinen für KL-Stunden

Vernetzung / village management

  • Zusammenarbeit mit den Sozial- und Sonderpädagog:innen sowie den MPTs
  • Teamstruktur (KL-Team, Jahrgangsteam, Fachteam)
  • enge Zusammenarbeit mit Eltern über Logbuch, Elternsprechzeiten, Elternabende / -stammtische, gemeinsame Projekte der Profilklassen, Klassenfeiern
  • Patenkonzept
  • Gemeinsame Aktionen mit dem Förderverein z.B. auf dem Weihnachtsmarkt und bei Abschlusskonzerten
  • Enge Zusammenarbeit mit KURS-Partnern, Vereinen und weiteren Kooperationspartnern z.B. im AG-Bereich, beim BO-Talentparcours, bei Unterrichtsinhalten (z.B. mit der Stadtbücherei)

Förderung der Fach- und Lernkompetenz

Individuelle Förderung

An unserer Schule fühlen wir uns der Idee der individuellen Förderung besonders verpflichtet, damit jede:r Schüler:in unabhängig von der Herkunft die eigenen Chancen und Begabungen optimal nutzen und entfalten kann und so den bestmöglichen Schulabschluss erreicht. Es gilt, Schüler:innen mit den ihnen innewohnenden Potentialen und individuellen Lernentwicklungen in den Blick zu nehmen und die Entfaltung der Persönlichkeit sowie den Aufbau von Lernkompetenz als zentrale Fähigkeit zur Selbststeuerung des Lernens zu unterstützen.

Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Gestaltung des Unterrichts, der Schulkultur und der Schulorganisation, sodass zum einen durch kooperative und selbstorganisierte Lern- und Arbeitsformen sowie durch Formen der inneren und äußeren Differenzierung individuelles Lernen im Rahmen von Lerngruppen umgesetzt wird, zum anderen auch individualisierte Lern- und Förderangebote existieren (siehe hierzu u.a. die Ausführungen in den folgenden Kapiteln zum selbstorganisierten Lernen in individuellen Lernzeiten). Bei individuellen und kooperativen Lernformen hat die Lehrkraft eine eher beobachtende, helfende und beratende Funktion. Sie zieht sich selbst aus dem Zentrum des Geschehens zurück und die Schüler:innen setzen sich direkt mit dem Lernstoff auseinander und werden Lernende und Lehrende zur gleichen Zeit. Diesen Prozess gilt es professionell zu begleiten, indem die Lehrkraft sich als Lerncoach versteht und Zeit für organisierte Lerncoaching-Gespräche ermöglicht wird (im Detail in den folgenden Kapiteln nachzulesen).

Formen der individuellen Förderung, des kooperativen Lernens und schüleraktivierende Lernformen sind Bestandteil des Unterrichts, der durch die Umstellung auf den 60-Minuten-Rhythmus Raum dafür bietet (im Detail in den folgenden Kapiteln nachzulesen).

Die Qualität einer dem Einzelnen gerecht werdenden Binnendifferenzierung wie auch der äußeren Fachleistungsdifferenzierung ist dadurch gewährleistet, dass die Kolleg:innen im Team parallel arbeiten, differenziertes Material erstellen und weitergeben. Diagnosemodule (z.B. allgemeine Einstiegsdiagnostik in 5/6 über HSP und LeSek oder den Lernzeiten vorangestellte Diagnosemodule) verfolgen dabei das Ziel, Lernstand und Lernbedarf sowie besondere Begabungen oder auch Lernschwierigkeiten frühzeitig zu ermitteln und zur Grundlage gezielter Förderung zu machen.

Das Förder-Forder-Konzept (siehe nachfolgende Kapitel) beinhaltet eine leistungsdifferenzierende Förderung im Kurssystem. Die Zuordnungen in Fördermodule erfolgen auf Förderkonferenzen, kurzfristige Veränderungen werden durch die Abteilungsleitungen entschieden.

Gemäß unserem Verständnis von Betreuungspädagogik erfolgt eine intensive und regelmäßig stattfindende Lernbegleitung und Beratung z.B. auch im Rahmen der KL-Stunden und an bis zu vier Eltern-Schüler-Sprechtagen sowie weiteren Informationsveranstaltungen. Ergänzt und unterstützt wird dies durch das Logbuch (im Detail in den folgenden Kapiteln nachzulesen), wodurch wöchentliche Rückmeldungen möglich sind, die die Schüler:innenperspektive und –reflektion miteinbeziehen und einfordern. Diese Selbstreflektion wird besonders am Schüler:innen-Sprechtag am Ende des 1. Halbjahres ins Zentrum gesetzt, wenn die Schüler:innen auf der Basis ihrer wöchentlichen Ziele und Zielerreichung einen Vortrag über ihr eigenes Arbeits- und Sozialverhalten halten und dies durch eine Fremdreflexion seitens der Eltern / Erziehungsberechtigten und der KL-Lehrer:innen ergänzt wird.

Individuelle Förderung durch selbstorganisiertes Lernen in individuellen Lernzeiten

Seit dem Schuljahr 2020/21 haben wir beginnend mit dem Jahrgang 5 ein neues Lernzeiten-Konzept einführt, das nach oben hochwächst.

Die Einführung von Lernzeiten ermöglicht ein noch differenzierteres und damit individuelleres Lern- und Förderangebot für alle Schüler:innen.

Wir möchten, dass unsere Schüler:innen lernen, stärker Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen. Sie sollen die Möglichkeit haben, kompetenzorientiert und selbstständig in ihrem individuellen Tempo eigene Lernprozesse zu gestalten und zu dokumentieren. Dies soll dazu führen, dass sie durch eine höhere Eigenmotivation Freude am Lernen haben und nachhaltigere Lernergebnisse erzielen. Ihnen wird dabei eine Haltung vermittelt, die sie auch über die Schulzeit hinaus befähigen soll, den eigenen Lernprozess aktiv zu gestalten. Unterstützt werden die Schüler:innen durch die Lehrer:innen, deren Rolle zukünftig sowohl die des „Lehrenden“ als auch verstärkt die des „Lern-Coaches“ (siehe nachfolgendes Kapitel) sein wird.

Langfristig streben wir dabei eine Abkehr vom 7G-Modell an: Alle gleichaltrigen Schüler:innen sollen bei der gleichen Lehrkraft mit dem gleichen Lehrmittel im gleichen Tempo das gleiche Ziel zur gleichen Zeit gleich gut erreichen.

Umgesetzt ist bis dato, dass die Schüler:innen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch ihrem Vorwissen und Können gemäß auf mindestens zwei unterschiedlichen Anforderungsniveaus spezifisches Material nach ihrer Wahl und in ihrem Tempo bearbeiten. Zusätzlich zu den beiden verpflichtenden Anforderungsniveaus gibt es zunehmend weitere „Expert:innenaufgaben“ und/oder Projekte, die leistungsstärkere Schüler:innen bearbeiten können. Für diese liegt zudem das Material der nächsthöheren Jahrgangsstufe bereit, sodass sie sich auch damit bereits auseinandersetzen können. Ab Jahrgang 7 werden verbindlich drei Anforderungsniveaus angeboten (Grundkurs, Erweiterungskurs, EKplus-Anforderungen).

Für zieldifferent zu unterrichtende Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf wird zunehmend Unterstützungsmaterial im Rahmen der Lernzeiten erstellt, sodass zukünftig für alle ein viertes Anforderungsniveau bereitgestellt werden kann. Aktuell wird das Material für die betreffenden Schüler:innen häufig noch zusätzlich individuell erstellt.

Im Rahmen des Digitalisierungsprozesses an unserer Schule nutzen die Schüler:innen der Jahrgänge 5 bis 7 vorrangig schuleigene Tablets zum Arbeiten an den Lernzeiten. Vereinzelt bringen sie auch ihre eigenen Geräte mit in den Unterricht. Das Lernzeitenmaterial wird grundsätzlich immer auch digital zur Verfügung gestellt, sodass es jederzeit auch von zu Hause aus einsehbar ist. Die nach mehreren Arbeitsaufträgen in die Kannlisten eingearbeiteten „Checkies“ zum Überprüfen der bis dahin erworbenen Kompetenzen werden den Schüler:innen ebenfalls digital dargeboten. Sie bekommen darüber sofort eine Rückmeldung über ihre Leistung und zusätzlich erhält die Lehrperson den bearbeiteten „Checky“ jeder Schülerin/jedes Schülers. Die „Checkies“ dienen somit gleichzeitig zur Leistungsüberprüfung und als Diagnosetest.

Ihren Kompetenzzuwachs dokumentieren die Schüler:innen, angeleitet durch die Lehrperson, in ihrem den Lernprozess begleitenden Logbuch. Wichtig ist dabei, dass die Lehrperson die Schüler:innen bei ihren Entscheidungen berät, damit es zu keiner Unter- oder Überforderung kommt. Beim Kompetenzerwerb kommen der Selbststrukturierung und der Selbstkontrolle neben der allgemeinen Lernkontrolle in Lernphasen eine besondere Bedeutung zu. Wenn es fachlich gut möglich ist, werden den Schüler:innen außerdem zwei Termine zur Leistungskontrolle angeboten, um auch mit Blick auf die zeitliche Dimension Über- und Unterforderungen bzw. Langeweile oder Stress zu vermeiden.

Die Lernzeitenstunden folgen einem festen Rhythmus. Nach einem gemeinsamen Beginn, z.B. mit einem thematischen Impuls, einer kurzen Wiederholung, einem Einstiegsspiel etc. kommt die Phase der Selbstorganisation, gefolgt von der Arbeitsphase, der Dokumentationsphase, der Aufräumphase sowie dem gemeinsamen Schluss. Sogenannte „Ankerstunden“, in welchen gemeinsam Themen erarbeitet und/oder Inhalte eingeführt und erklärt werden, gehören ebenfalls zum Konzept.

Weiterhin sollen ab Klasse 6 zukünftig Verantwortungsstufen greifen, die die Schüler:innen bei positiven Lernerfolgen erreichen können und die ihnen weitere Wahlmöglichkeiten zu einem erfolgreichen und selbstgestalteten Lernen ermöglichen. Der/Die Schüler:in einer höheren Verantwortungsstufe kann z.B. nach Absprache entscheiden, ob er/sie im Raum beim/bei der ursprünglichen Fachlehrer:in bleibt oder ob er/sie sich in einem zusätzlichen Raum mit Mitschüler:innen selbstständig Lerninhalte erarbeitet oder er/sie einen bestimmten Lerninhalt in einem Workshop eines/r anderen Fachkolleg:in erlernt. Exemplarisch wird dies in einzelnen Klassen in Jahrgang 6 und 7 ausprobiert.

Im Zusammenhang mit den Verantwortungsstufen wird auf einen intrinsischen Lernerfolg gesetzt, der die Schüler:innen motiviert, durch gewissenhaftes Lernen mehr Lernfreiheit zu erhalten. Eine Entscheidung darüber erfolgt mit Blick auf Lernergebnisse, Zielerreichung im Bereich des Arbeitsverhaltens (siehe Logbuch) sowie durch Selbst- und Fremdreflexion am Schüler-Sprechtag und in Lerncoaching-Gesprächen.

Lerncoaching

Mit der Einführung des Lernzeitenkonzepts verändert sich auch die Rolle der Lehrer:innen. Neben ihrer Aufgabe als Lehrende sind sie in größerem Umfang als Lernbegleiter:innen tätig und unterstützen die Schüler:innen durch Lerncoachinggespräche mit geeigneten Coachinginstrumenten bei der Reflektion und Planung ihres jeweils individuellen Lernprozesses.

Beim Lerncoaching geht es immer darum, die Ressourcen der Schüler:innen in den Mittelpunkt zu stellen. Sie werden darin unterstützt, diese Ressourcen sowie eigene Lernstrategien zu erkennen und individuelle Lösungen zur Optimierung ihres Lernprozesses zu finden. Die Grundhaltung ist stets lösungsorientiert. Die Schüler:innen werden so zu verantwortlichen Gestalter:innen ihres eigenen Lernens und erleben sich als selbstwirksam.

Im Lerncoaching findet sich unser „Stärken stärken“ – Ansatz ebenso wieder wie die Konzepte der Betreuungspädagogik, der individuellen Förderung und des Gemeinsamen Lernens.

Das Festlegen regelmäßiger Zeitfenster, die Schulung der Kolleg:innen für die Gesprächsführung sowie die Auswahl geeigneter Coachinginstrumente sind Teil des aktuellen Schulentwicklungsprozesses.

Individuelle Förderung durch kooperative Arbeitsformen

Der Einsatz kooperativer Arbeitsformen unterstützt die pädagogische Basis der Teamorientierung an unserer Schule optimal. Kooperative Arbeitsformen veranlassen Schüler:innen dazu, Gedachtes sprachlich verständlich zu fassen, zu argumentieren, andere Perspektiven einzunehmen, mit unterschiedlichen Ansichten und Urteilen umzugehen und eine eigene Meinung zu entwickeln. Dies unterstützt die kognitive Seite schulischen Lernens; zudem hat die Zusammenarbeit in der Gruppe eine bestärkende und ermutigende Wirkung und es entsteht ein Zusammenhalt unter den Lernenden (siehe auch Sozialkompetenztraining, Sozial-Ziele-Katalog).

Kooperatives Arbeiten und Lernen gelingt, wenn folgende Merkmale vorliegen:

Individuelle Verantwortung und Zurechenbarkeit, positive wechselseitige Abhängigkeit, Arbeit in Kleingruppen, Reflektion des Gruppen- und Arbeitsprozesses und die Förderung sozialer Kompetenzen. Schüler:innen arbeiten in heterogenen Gruppen zusammen (s.o.). Die Sitzordnung in den Klassen (4er-Gruppentische) ist die Regel.

Einzelne kooperative Arbeitsformen werden in vorgegebenen Jahrgängen von bestimmten Fächern eingeführt und danach von anderen Fächern aufgegriffen und in der Folgezeit eintrainiert. Folgender Kanon ist dabei zum Aufbau kooperativer Kompetenzen vorgesehen.

5. Jg. Think-Pair-Share wird als Basis des kooperativen Lernens und des allgemeinen Verständnisses von gutem Unterricht von allen Fächern verfolgt.

Mathematik: Lerntempoduett

Englisch: Verabredungskarten

Religion: Kugellager (im Sinne einer Austauschmöglichkeit)

GL: Placemat

KL: Ampelspiel bei Entscheidungsfindungen

6. Jg. Deutsch: Partnerinterview

GL: Partnerpuzzle

7. Jg. Deutsch: Reziprokes Lesen

WL: Kugellager (zur inhaltlichen Auseinandersetzung)

GL: Gruppenpuzzle

8. Jg. Biologie, GL: Strukturlegetechnik

Die Reflektion stellt ein wesentliches Merkmal für das kooperative Lernen dar. Wenn die Schüler:innen immer wieder über ihren Lernprozess nachdenken, entwickeln sie ihre Kompetenzen. Deshalb wird die Zusammenarbeit in der Gruppe durch Selbst- und Gruppenevaluation in den Blick genommen.

Individuelle Förderung im 60 Minuten-Raster

Längere Arbeitszeiten – das „Dranbleiben“ an einem Fachinhalt – erhöhen die Effektivität von Unterricht, indem Möglichkeiten für Methoden der individuellen Förderung, des kooperativen Lernens (z.B. Gruppenpuzzle, Kugellager, reziproke Lesetechniken, Strukturlegetechnik, Stationenlernen, Portfolioarbeit) und der Schüleraktivierung in vollem Umfang genutzt werden können. Neue Medien können ebenfalls besser zum Einsatz kommen. Zudem zeigt die Konzentration auf wenige Unterrichtsstunden (5-6 Fächer pro Tag) eine sinnvolle, gewinnbringende, die Kontinuität des Lernens fördernde Entschleunigung des Schultages für alle Beteiligten (z.B. für Lehrer:innen auch mit Blick auf die Unterrichtsvorbereitung und Unterrichtsnachbereitung). Dies bedingt ebenfalls die damit zusammenhängende Reduktion von Fächern, Anzahl von Lehrer:innen und Raumwechsel an einem Tag, was zu mehr Ruhe im Gebäude führt.

Individuelle Förderung durch das Förder-Forder-Konzept

Schüler:innen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit werden in der Gesamtschule ihren Fähigkeiten entsprechend zu dem für sie bestmöglichen Schulabschluss geführt. Dazu gehören sowohl das Fordern leistungsstarker Schüler:innen als auch die Förderung bei individuellen Leistungsschwächen. Leistungsstarke Schüler:innen brauchen attraktive Forderangebote, die Lernanreize auf gehobenem Niveau bieten. Unserem Verständnis als MINT-Schule (im Detail in einem nachfolgenden Kapiteln nachzulesen) entsprechend bieten wir v.a. MINT-Forderkurse an. Schwächen in einzelnen Fächern werden durch schulische Maßnahmen im Rahmen der Leistungsfähigkeit des Einzelnen ausgeglichen. Teilleistungsdefizite, die die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes belasten und das Erreichen eines der allgemeinen Leistungsfähigkeit entsprechenden Schulabschlusses verhindern, bedürfen schulischer Förderung. Förderung erfolgt auch schullaufbahnbezogen, d.h. sie schafft Grundlagen für weiterführende Schulabschlüsse.

Dies geschieht durch eine leistungsdifferenzierende Förderung/Forderung im Kurssystem und Formen individualisierter Förderung/Forderung durch Angebote wie z.B. SamS oder z.B. die Einrichtung einer Sprachförderklasse (siehe nachfolgend).

Die Zuordnung in Fördermodule erfolgt auf Förderkonferenzen. Der Aufbau des Förder-Konzepts:

Die Abkürzung SamS steht für „Schüler:innen arbeiten mit Schüler:innen“. Schüler:innen der Jahrgänge 9 und 10 werden so geschult, dass sie Schüler:innen der Jahrgänge 5 und/oder 6 in einem Fach Nachhilfe erteilen, spezielle Fördermöglichkeiten anbieten (z.B. Verbesserung der Schrift) und/oder sie bei der Bearbeitung ihrer Lernzeitenaufgaben im Allgemeinen unterstützen können (immer in enger Absprache mit den KL- und/oder Fachkolleg:innen). Hierzu steht ein gemeinsames Zeitfenster am Freitag zur Verfügung. Es wird eine Eins-zu-eins-Betreuung angestrebt, die Nachhilfe ist zudem kostenlos.

Das „kleine Drehtürmodell“ als ein Angebot im Sinne der „Stärken-stärken-Idee“, das v.a.

leistungsstärkeren Schüler:innen die Teilnahme an Unterrichtsstunden höherer Jahrgänge ermöglicht, ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten und soll wieder aktiviert werden. Ebenso regelmäßig und institutionalisiert wie die gemeinsame Beratung über die Zuweisung der Schüler:innen zu Förder- und Forderkursen wird ab dem Schuljahr 2023/24 in den Quartals- bzw. Zeugniskonferenzen über die mögliche Teilnahme von Schüler:innen am Drehtürmodell beraten. Die Klassenlehrer:innen-Teams prüfen dann, in welcher Klasse und in welchem Unterrichtsfach die vorgeschlagenen Schüler:innen teilnehmen können, vorrangig wenn sie selbst FöFo- oder freie Lernzeitenstunden im Stundenplan stehen haben. Die Teilnahme am Drehtürmodell erfolgt freiwillig und setzt die Zustimmung der Eltern voraus.

Das Logbuch als individueller Lernbegleiter

Das Logbuch ist der ständige Begleiter jede:r Schüler:in („Es wohnt in der Schultasche.“) und enthält folgende Elemente:

  • wichtige Kontaktdaten
  • Jahresterminplan
  • Überblick über die Elternmitarbeit bei bestimmten Schulereignissen
  • Informationen zum Förderverein
  • unsere Schulhand und die Hausordnung
  • Informationen für Eltern: „Was, wenn…?“
  • Hinweise zur Leistungsbewertung
  • Übersicht über alle Lehrer:innen mit ihren Namenskürzeln und Unterrichtsfächern
  • Informationen zur Schulsozialarbeit und der Arbeit des Multiprofessionellen Teams
  • Informationen zu den Lernzeiten
  • Platz für Entschuldigungen
  • Wochenübersichten mit Quartalsrückblicken und Vorbereitung auf den Schüler:innen-Eltern-Sprechtag
  • leere Stundenplanformulare für das 1. und 2. Halbjahr
  • Heftstreifen für die Kannlisten

Die Wochenübersichten machen den größten Teil des Logbuchs aus. Sie sind im Zuge der Einführung der Lernzeiten immer weiter optimiert worden und wie folgt aufgebaut:

  1. Individuelles Ziel für diese Woche: Die Schüler:innen überlegen, welches Ziel sie sich setzen möchten und worin sie sich vorrangig verbessern möchten. Sie schätzen ihre Kompetenz in diesem Bereich zu Beginn der Woche auf einer Skala von 1 bis 10 ein. Am Ende der Woche erfolgt eine zweite Einschätzung. In den KL-Stunden und in Einzel- oder Kleingruppengesprächen (vgl. Lerncoaching) können die Ziele auf unterschiedliche Weise thematisiert werden.
  2. Übersicht über die Unterrichtsfächer, damit Unterrichtsinhalte / Stundenthemen eingetragen werden können, verbunden mit einer Selbsteinschätzung des eigenen Lern- und Arbeitsverhaltens
  3. Feld zum Eintragen der Termine für Leistungsüberprüfungen
  4. Mitteilungsfeld für die Kommunikation mit Eltern

Der Schüler:innen-Sprechtag

Das erste Halbjahr wird an der Gesamtschule Waldbröl mit dem Schüler:innen-Sprechtag beendet. Dieser ist im Grundsatz wie ein Elternsprechtag zu verstehen, hat jedoch einen viel höheren Anspruch an die individuelle Förderung eines/r Schüler:in.

Jede:r Schüler:in wird zusammen mit den Eltern zum Gespräch eingeladen. Der/Die Schüler:in beginnt den Sprechtag mit einem eigenen Vortrag über das persönliche Arbeits- und Sozialverhalten. Zur Unterstützung findet im Vorfeld eine spezifische KL-Stunde statt wie auch die Schüler:innen Einschätzungsbögen und Fragestellungen im Logbuch finden, damit sie in die Lage versetzt sind, sich auf dieser Basis selbst zu reflektieren. Auch die Eltern und die Klassenlehrer:innen bereiten sich mit einem angepassten Fragebogen auf dieses Gespräch vor. Zentral wichtig ist, dass der/die Schüler:in spricht und aktiv handelt, statt dass über den/die Schüler:in (hinweg) gesprochen wird.

Die Grundidee ist, mit jedem/r Schüler:in unabhängig von seinem/ihrem Leistungsbild über das Arbeits- und Sozialverhalten ins Gespräch zu kommen und so die Beratung für die Schullaufbahn (oder auch den Übergang in Beruf/Oberstufe/Studium) zu optimieren. Über die unterschiedlichen Sichtweisen des/der Schüler:in, der Eltern und der Klassenlehrer:innen ergibt sich eine Selbst- und Fremdeinschätzung, die für die weitere positive Entwicklung des / der Schüler:in hilfreich ist. Jede:r Schüler:in hat zudem an diesem Termin die Chance, im geschützten Rahmen über Probleme oder schöne Momente beim Lernen wie auch im sozialen Gefüge des Klassen- und Kursverbandes zu sprechen. Indem die Beiträge der Schüler:innen mehr Raum und Gewicht haben, wird eine höhere Nachhaltigkeit und Effektivität des Sprechtages erreicht, was darin mündet, dass ein gemeinsames Ziel für das kommende Halbjahr / die kommende Zeit festgehaltenwird.

In den Jahrgangsstufen 8 bis 10 wird zudem die berufliche oder weiterführende schulische Perspektive mit Hilfe eines die drei Jahre dokumentierenden Bogens erfasst. Hierüber werden die diversen KAoA-Elemente dokumentiert, ausgewertet und reflektiert.

Aktuell wird angestrebt, den Lerncoaching-Weg als allgemeine Beratungsgrundlage festzulegen und die Vorbereitungsbögen dahingehend anzupassen. Dies ist Aufgabe einer Schul-entwicklungsgruppe.

Individuelle Förderung in der Sprachförderklasse

Die Sprachförderklasse an unserer Schule wird von Schüler:innen besucht, die erst seit Kurzem in Deutschland sind und deren Sprachkenntnisse somit noch nicht ausreichen, um dem Regelunterricht zu folgen. Sie kommen aktuell unter anderem aus der Ukraine, aus Moldawien, Weißrussland, Polen und Mazedonien. Die betreffenden Schüler:innen bilden zwar gemeinsam die Sprachförderklasse, gehören jedoch von Beginn an auch einer der regulären Klassen an.

Jede:r Schüler:in der Sprachförderklasse hat laut Gesetz zunächst das Recht auf eine zweijährige zusätzliche Sprachförderung. In dieser Zeit bekommt er/sie jeweils einen individuellen Stundenplan und wird von den insgesamt 27 Wochenstunden (jeweils 60 Minuten) ca. 8 Wochenstunden in der Sprachförderklasse unterrichtet. Es gibt gemeinsame Zeitblöcke auf den Niveaustufen A1 oder A2 und die Schüler:innen treffen auch in unterschiedlichen Gruppenzusammensetzungen aufeinander, wobei bei der Erstellung der Pläne darauf geachtet wird, dass möglichst auf ähnlichem Sprachniveau unterrichtet werden kann. Gleichzeitig wird das Augenmerk aber darauf gelegt, dass die Schüler:innen in ihren Regelklassen an Fächern wie Sport, Kunst, Musik sowie an den KL-Stunden teilnehmen, um die Integration in den Klassenverband zu fördern. Darüber hinaus wird beim Erstellen des Stundenplans darauf geachtet, dass sie in allen Stunden der Fächer Englisch und Mathematik in ihren Regelklassen sind, um eventuelle Lücken zu erkennen und schnellstmöglich aufarbeiten zu können. Zusätzlich gibt es im Rahmen des Landesprojektes „Ästhetische Bildung“ ein kreatives Angebot, um sich kreativ und künstlerisch der deutschen Sprache zuzuwenden, aber sich auch für andere Sprachen zu öffnen. Dieses Angebot wird daher auch für andere Schüler:innen zugänglich gemacht. Im aktuellen Schuljahr widmet es sich dem Thema Märchen (Comicversionen, Theateraufführungen, Hörbeispiele etc.).

Nach der zweijährigen Sprachförderung nehmen die Schüler:innen möglichst in vollem Umfang am Unterricht ihrer Regelklasse teil und werden auch regulär bewertet. In Einzelfällen ist eine Fortsetzung der Sprachförderung mit geringem Stundenanteil möglich.

Inhaltlich werden im Sprachförderunterricht die deutsche Grammatik vermittelt und die Kommunikations- und Schreibkompetenz aufgebaut. Den Referenzrahmen hierfür bildet das Rahmencurriculum für Integrationskurse Deutsch als Zweitsprache. Die Beurteilung der Schüler:innen erfolgt während der zwei Jahre in Berichtsform. Sie werden individuell ihrem Lernstand gemäß gefördert und bekommen auf den Zeugnissen Rückmeldungen über ihre individuellen Lernfortschritte. Diese werden durch Kommentare der Fachkolleg:innen ergänzt. In der Klasse unterrichten aktuell vier Kolleg:innen, die sich regelmäßig fortbilden.

ACUTage (AußerCurriculareUnterrichtsTage)

Schüler:innen brauchen Handwerkszeug für ein lebenslanges Lernen, da eine reine Stoffvermittlung der Faktenfülle und der rasanten Wissensentwicklung nicht standhalten kann. Zudem erwartet die Berufs- und Arbeitswelt von Schüler:innen Schlüsselqualifikationen wie eigenverantwortliches Arbeiten, Planungs- und Organisationsfähigkeit sowie kommunikative Kompetenz verbunden mit Ergebnisorientierung (Präsentieren). Da aber auch Lernschwierigkeiten zumeist auf fehlenden Methoden und Techniken zur Planung und Steuerung des eigenen Lernens beruhen, müssen Schüler:innen das Lernen lernen.

Im Schuljahr werden mehrere ACUTage parallel in allen Jahrgängen durchgeführt. Beide Klassenlehrer:innen bzw. die Tutor:innen erarbeiten mit ihren Schüler:innen an diesen Tagen die festgelegten Bausteine einer Doppeljahrgangsstufe. Die Jahrgänge entscheiden vorzugsweise im Vorfeld über die Reihenfolge der Bausteine und im Jahrgang wird der Baustein nach Möglichkeit parallel durchgeführt. Durch eigenes Tun und Experimentieren erfahren die Schüler:innen den Sinn direkt und nutzen die Methode für sich und ihr Lernen. Die Bausteine, die sich auf Methoden beziehen, sind systematisch als Spiralcurriculum angelegt. Sie bauen aufeinander auf, sodass die Methodenkompetenz des Einzelnen stetig wächst. Grundsätzlich wird auf eine altersgemäße und lernpsychologische Vermittlung Wert gelegt. Die Anwendung und Vertiefung dieser Methoden soll dann im Sinne der Nachhaltigkeit in der fachunterrichtlichen Arbeit weitergeführt werden (Methodenpflege). Sie tragen zur Verbesserung des fachlichen Lernens bei.

Außerdem stehen bei den ACUTagen auch Bausteine aus dem Bereich der Berufsorientierung, des sozialen Lernens, der Digitalisierung und der gesunden Schule im Fokus.

In der Gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Waldbröl werden die ACUTage der Sekundarstufe I fortgeführt. Ein zentrales Ziel wissenschaftspropädeutischen Arbeitens in der Sekundarstufe II ist es, selbstständig über Lern- und Arbeitsmethoden, bezogen auf fachliche bzw. fachbezogene Aufgaben- und Problemstellungen, zu verfügen. Darüber hinausstehen aber auch Soziales Lernen, Gesunde Schule und die individuelle Zukunftsplanung im Fokus.

Die Bausteine der ACUTage werden seit 2003  im Prozess der Umsetzung fortlaufend überprüft und weiterentwickelt und unterliegen so einer ständigen Evaluierung und Optimierung durch die Jahrgangsteams. Über die Einrichtung der ACUTage werden vereinbarte Bausteine aus den Bereichen MINT und „Kultur“ gesichert, z.B. durch Exkursionen zu außerschulischen Lernorten. Zudem kann z.B. fächerübergreifendes Arbeiten ermöglicht und für unsere Teamstrukturen eine fundierte Basis gelegt werden. Außerdem wird versucht, externe Expert:innen für einzelne Bausteine zu gewinnen, so dass dann auch Zeit und Raum für individuelle Coachinggespräche mit einzelnen Schüler:innen oder Schüler:innengruppen zur Verfügung steht.

Übersicht über die ACUTage:

Medienkonzept

Die Grundlage für die Entwicklung unseres schulinternen Medienkonzeptes bildet der Medienkompetenzrahmen NRW. Es knüpft unmittelbar an unsere pädagogischen Zielsetzungen und Schwerpunkte an und leistet Unterstützung bei deren Umsetzung.

Im Zentrum unseres Medienkonzeptes stehen digitale Medien.  Darunter werden folgende Aspekte zusammengefasst:

  • infrastrukturelle Aspekte, etwa Hardware (Verkabelung, WLAN-Apps, PCs, Mobilgeräte, etc.) und Betriebssysteme,
  • Anwendungssoftware zur konkreten Arbeit im Unterricht (Applikationen für verschiedene Betriebssysteme) sowie
  • jedwede Daten, die rund um den Prozess des Unterrichtsgeschehens verwendet oder generiert werden.

Ziel ist es, dass die Schüler:innen innerhalb ihrer Schulzeit im Umgang mit digitalen Medien fächerübergreifend Kompetenzen in folgenden Bereichen erwerben:

  • Bedienen und Anwenden
  • Informieren und Recherchieren
  • Kommunizieren und Kooperieren
  • Produzieren und Präsentieren
  • Analysieren und Reflektieren
  • Problemlösen und Modellieren

Unser Medienkonzept legt dar, wie die Verwendung und der Einsatz digitaler Medien in Bildungs- und Erziehungsarbeit aktuell erfolgen und welche Bedarfe erfüllt werden müssen, um den heutigen und zukünftigen Anforderungen hinsichtlich unserer pädagogischen Zielsetzungen und der gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Das vollständige Medienkonzept finden Sie in hier.

Teilnahme an Wettbewerben

Schüler:innenwettbewerbe können einen wichtigen Beitrag leisten, Formen eines handlungsnahen und verständnisintensiven Lernens im Unterricht und Formen der pädagogischen Kultur von Schulen zu verankern und zu stärken. Dabei gilt es, das positive Potential des Wettbewerbsprinzips zu nutzen, indem Wettbewerbe Schüler:innen zu positiven Leistungen herausfordern, welche diese zugleich als individuell bedeutsam und gemeinschaftsbildend erleben können.

Von Schüler:innenwettbewerben gehen Impulse für Bildung und Lernen aus. Die Methodenkompetenz der Schüler:innen im Bereich der Projektorientierung und -planung wird gefördert, hierbei v.a. die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Schüler:innen. So können Wettbewerbe die Lernqualität steigern. Das soziale Lernen wird durch Kooperation und Arbeitsteilung gestärkt. Handeln und Lernen werden durch die notwendige Produktorientierung verknüpft, wobei besonders das „Glücksgefühl“ des Selbermachens zur Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Schülers und jeder Schülerin beiträgt. Wettbewerbe tragen zudem zur Werteerziehung bei.

Diesem Grundverständnis entsprechend ist u.a. durch die Forscherklasse die Chance gegeben, Schülerwettbewerbe bewusster zu nutzen und sie nicht mehr nur als schulisches Additum zu begreifen. Entsprechend den oben erwähnten pädagogischen Zielsetzungen wird die Wettbewerbsorientierung in diversen Kursen der Sekundarstufe I und II verfolgt, z.B. in den Forderkursen der Klassen 5 und 6 oder in den Freitagsangeboten.

In den Projektkursen der Jahrgangsstufe 12 ist die Teilnahme am Deutschen Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler verankert. Schülerteams erstellen über einen Zeitraum von sechs Monaten einen Businessplan für ein fiktives Unternehmen. Im Rahmen ihrer Teilnahme am Deutschen Gründerpreis erleben die Jugendlichen Wirtschaft „hautnah“, sie arbeiten eng mit dem selbst gesuchten Unternehmerpaten zusammen, nehmen am Finanzworkshop teil und erarbeiten sich wesentliche volks- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge.

Die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler:innen sowie ihre Berufsfindung werden durch die Erfahrungen im Laufe des Prozesses zudem entscheidend geprägt.

MINT – Konzept

In der heutigen und zukünftigen Industrie-, Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft kann auf eine qualifizierte Grundbildung in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) als Teil der Allgemeinbildung nicht mehr verzichtet werden. Die Kenntnis von MINT-Zusammenhängen ist die Grundlage für einen verantwortlichen Diskurs zu wissenschaftlich-technischen Entwicklungen der Gegenwart und der Zukunft.

Dieser Aufgabe stellen wir uns, indem wir allen Schüler:innen MINT-Basiskenntnisse und -qualifikationen vermitteln, wie auch Möglichkeiten schaffen, besondere MINT-Interessen im Sinne einer Spezialisierung zu wecken, zu fördern und auszubilden.

In der Sekundarstufe I starten alle Schüler:innen ab der Klasse 5 mit Unterricht in den Fächern Mathematik, Biologie, Physik, Technik und Informatik.

Das Fach Chemie wird ab der 7. Klasse unterrichtet. Neben dem Fach Mathematik kommt dem Fach Chemie dabei eine besondere Bedeutung für den Schulabschluss zu, da in diesem Fach ein weiterer für den Zugang in die Oberstufe wichtiger Kurs auf der Erweiterungsebene erreicht werden kann.

In der Oberstufe werden die Fächer Mathematik, Biologie und Chemie als Leistungskurse angeboten. Ebenso können die Projektkurse „Robotik“, „Radio“ oder der „Gründerpreis“ im 12. Jahrgang angewählt werden.

In den Hauscurricula der mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächer der Sek. I und II sind verbindliche Standards formuliert, die inhaltlich durch paralleles Arbeiten im Jahrgangsfachteam gesichert werden: z.B. durch gemeinsames Erstellen von Unterrichtsmaterial und dessen Weitergabe auf der Übergabekonferenz, parallel gestellte Leistungsüberprüfungen und Vergleichsarbeiten und kollegiale Unterrichtshospitationen. In einer Jahresübersicht stellen alle Fächer ihre Unterrichtsplanungen für die einzelnen Jahrgänge dar, so dass fächerübergreifendes Arbeiten planbar wird und sich spezialisierte Schuljahresplanungen (so auch für MINT) ergeben.
Eine Qualitätssicherung erfolgt des Weiteren durch das Team der MINT-Verantwortlichen der Schule, die gemeinsame NW-Konferenz und MINT-Fachsprechersitzungen. Ein starkes Netzwerk zu Sponsoren und Förderern liefert ebenso fortwährend neue Impulse.
Seit unserer Erstzertifizierung als “MINT-Schule NRW” durch die Landesvereinigung der Unternehmerverbände und des Bildungswerks NRW im Jahre 2014 profitieren wir zudem von einem Förderprogramm, in dessen Rahmenunsere Lehrkräfte Fortbildungen und Praktika absolvieren und Schüler:innen unter anderem an sogenannten MINT-Camps teilnehmen können. Auch die Auditverfahren zur jeweiligen Rezertifizierung alle drei Jahre liefern einen wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des MINT-Profils unserer Schule.

Die Schwerpunktsetzung auf individuelle und kooperative Lern- und Arbeitsformen berücksichtigt die Stärken und Schwächen der / des jeweiligen Schüler:in in jedem Unterricht. Gemäß unserem stärkenorientierten Ansatz (vgl. Kapitel „Schüler:innen mit Profil“) wollen wir Neigungen, Interessen und Stärken unserer Schüler:innen durch spezielle Angebote fördern und durch Spezialisierungsmodule der persönlichen MINT-Profilbildung der Schüler:innen gerecht werden.

 

Forscherklassen: Die über zwei Jahre andauernde Forscherklasse setzt sich zum Ziel, gesellschaftspolitisches und naturwissenschaftliches Interesse der Schüler:innen zu wecken und zu fördern. In einer eigens dafür ausgewiesenen Stunde werden die Schüler:innen durch zwei anwesende Lehrende, möglichst die Klassenlehrer:innen, an Projektarbeit herangeführt und damit zur Teilnahme an naturwissenschaftlichen und gesellschaftpolitischen Projekten und Wettbewerben befähigt.

MINT-Forder: Im Rahmen des Förder-Forder-Konzeptes bieten wir für leistungsstarke und interessierte Schüler:innen der Jahrgänge 5 und 6 einen MINT-Forderkurs an. Ziel ist es, Neugierde an naturwissenschaftlichem Forschen zu wecken sowie die Kompetenzen der Schüler:innen in naturwissenschaftlichen Arbeitsmethoden und Denkweisen zu festigen bzw. weiterzuentwickeln. Dazu gehören planmäßiges Experimentieren, fachgerechtes Dokumentieren, sinnvolles Präsentieren und die Teilnahme an Wettbewerben.

Förderunterricht Mathematik: In den Jahrgängen 5 und 6 haben Schüler:innen die Chance im Rahmen des Förder-Forder-Konzeptes durch eine zusätzliche Stunde Schwächen aufzuarbeiten bzw. Stärken aufzubauen. Eine zusätzliche Mathematikstunde im Jahrgang 10 (über den Ergänzungstopf) sowie eine schulinterne Nachhilfemöglichkeit unterstützen die Schüler:innen bei der Vorbereitung auf die Zentralen Prüfungen. Ziel dieser Fördermaßnahmen ist stets, die eigenen Kenntnisse im Fach Mathematik zu sichern und auszubauen, so dass in der Folge darüber ein besserer Schulabschluss erlangt werden kann. Darüber hinaus vermitteln wir bei Bedarf Nachhilfeförderung in Mathematik ab Klasse 5 durch Bildungsgutscheine des Programms „Ankommen und Aufholen“.

Wahlpflichtbereich: Ab Klasse 7 wählen die Schüler:innen ein weiteres Hauptfach, das sie bis Klasse 10 begleitet. Im Sinne der MINT-Spezialisierung bieten wir die Fächer Naturwissenschaften und Arbeitslehre/Technik (ab diesem Schuljahr nach einem neuen Kernlehrplan Wirtschaftslehre) an, die auf den im Basis-Unterricht erworbenen Kenntnissen und Kompetenzen aufbauen. Schüler:innen, die gerne forschen und experimentieren, wählen zumeist Naturwissenschaften. Schüler:innen mit Interesse an praktischem und theoretischem Lernen im Bereich der Technik wählen das Fach Wirtschaft und Arbeitswelt, welches zudem die Fächer Hauswirtschaft und Wirtschaftslehre umfasst.

Profilbereich und AG: Ab der Klasse 7 können die Schüler:innen aus einem großen Angebot an Profilbereichskursen und AGs wählen. Einen MINT-Schwerpunkt haben dabei z.B. die Profilbereichskurse / AGs „Roberta“, „Astronomie und Raumfahrt“, „Streaming, Vlogging, Podcast und Co.“, „Social-Media-Scouts“, „IT-Scouts“ und „Arduino – mit Computern die Welt steuern“.

MINT-interessierte Schüler:innen können somit aus einer Auswahl ein für sie passgenaues Angebot wählen. Viele der AG-Angebote und Profilbausteine sind für Schüler:innen der Klassen 7 bis 10 geöffnet, da wir festgestellt haben, dass die Orientierung an einem Thema die Schüler:innen besser zusammenarbeiten lässt als die Orientierung an Altersstufen.

Oberstufe: In der Oberstufe werden im MINT-Bereich die Leistungskurse Mathematik, Biologie und Chemie angeboten. In Kooperation mit dem Hollenberg Gymnasium wird zurzeit Physik als Grundkurs weitergeführt. Darüber hinaus können die Schüler:innen folgende MINT-spezifischen Projektkurse anwählen: Robotertechnik (Roboter-Programme in JAVA schreiben etc.), Teilnahme am Gründerpreis (z.B. in Kooperation mit der Firma Kampf) und Radio (unterstützt durch den Deutschlandfunk).

Die aufgeführten MINT-Module bieten die Möglichkeit einer „ansteigenden MINT-Spezialisierung“. Es besteht die Möglichkeit, alle Module für sich zu nutzen oder auch nur einzelne Bausteine auszuwählen. Auf diesem Hintergrund werden wir den Interessen, dem Leistungsvermögen und der persönlichen Entwicklungskurve jeder/s Schüler:in gerecht – ganz im Sinne einer „Schule der Vielfalt“ nehmen wir so Schüler:innen in ihrer Unterschiedlichkeit ernst und stärken sie als Person mit ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten.

Sowohl auf der Ebene der Basiskenntnisse als auch auf der Ebene der Spezialisierung fördern wir die Teilnahme an MINT-Wettbewerben wie auch den Besuch von außerschulischen Lernorten über alle Klassenstufen hinweg. Exkursionen und Wettbewerbe leisten einen zusätzlichen Beitrag für Formen des handlungsorientierten, verständnisintensiven, motivierenden Unterrichts zur Steigerung der Lernqualität.

Durch Exkursionen, Wettbewerbe und bestimmte Module der MINT-Spezialisierung werden den Schüler:innen Angebote eröffnet, die über die Lehrpläne und Richtlinien hinausgehen. Dies wird u.a. ermöglicht durch KURS- und Bildungspartnerschaften mit MINT-Schwerpunkt. Ein Augenmerk liegt dabei auch immer auf der MINT-Mädchenförderung durch spezielle Angebote am  Girls’-Day, u.a. in Zusammenarbeit mit unseren KURS-Partnern, sowie die Teilnahme an speziellen MINT-Wettbewerben für Mädchen, z.B. im Bereich der Robotik in Zusammenarbeit mit dem zdi. Diese Angebote sowie Informationen über MINT-Berufe sind den Schülerinnen und Schülern über einen MINT-Info-Kasten, das BOB oder auch über die Schulhomepage zugänglich.

Kulturkonzept

Kulturelle Bildung ist mehr als eine zweckfreie Beschäftigung oder ein netter Ausgleich für zwischendurch. Kulturelle Bildung ist für uns Bildung zur kulturellen Teilhabe an der Gesellschaft und damit ein wichtiger Aspekt der Bildungsgerechtigkeit. Aus diesem Verständnis heraus haben wir ein Konzept zur kulturellen Bildung und Teilhabe als definierten und verbindlichen Standard für alle Schüler:innen entwickelt. Gemäß der individuellen Förderung bedingt dies aber auch die Möglichkeit, verschiedene künstlerisch-ästhetische Bausteine anwählen zu können, insbesondere mit Blick auf die Ansprüche der Schüler:innen, die die Kulturscout- oder Musikklassen und/ oder das Hauptfach „Darstellen und Gestalten“ wählen.

Inhaltliche Eckpunkte dieses Kulturkonzepts sind der fächerübergreifende Unterricht in Verbindung mit den Fächern Kunst und/oder Musik, die konsequente Produkt- und Projektorientierung in den kreativen Fächern, die Förderung rezeptionsästhetischer Kompetenzen sowie die Kooperation mit außerschulischen Partnern. Ein zentraler Punkt des Kulturkonzepts ist die Entwicklung eines Aufführungskalenders, zum einen für eine transparente innerschulische Planungsgrundlage, zum anderen, um mit Kulturschaffenden der Region zusammenzuarbeiten.

Gesamtdarstellung aller Angebote und Projekte:

Fahrtenkonzept

Exkursionen, Schulfahrten, Schüler:innenaustausche und Studienfahrten haben das gemeinsame Ziel, den Unterricht nach außen zu öffnen und theoretische Kenntnisse an außerschulischen Lernorten zu erproben, zu ergänzen und gewonnene Erfahrungen zu vertiefen. Der Kontakt mit Menschen anderer Lebenswelten, anderer sozialer Gruppen und Nationalitäten sowie die Begegnung mit unterschiedlichen Natur- und Kulturlandschaften erweitern den Horizont und fördern die Toleranz und Achtung Andersdenkender. Durch das intensive Zusammenleben wird die Gemeinschaft gefördert und es bietet sich ein Feld für soziales Lernen. In diesem verdichteten Prozess werden Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gefördert sowie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit weiterentwickelt.

Folgende Fahrten sind vorgesehen:

5. Jahrgang

3-tägige Fahrt mit der Schwerpunktsetzung auf Orientierung, Gemeinschaftsbildung und Erlebnispädagogik. Diese Fahrt ist verpflichtend und findet in der Fahrtenwoche statt.

7. Jahrgang

5-tägige naturorientierte Fahrt in Anlehnung an das GL-Curriculum, aber gleichzeitig mit fächerübergreifendem Ansatz. Diese Fahrt ist verpflichtend und findet in der Fahrtenwoche statt.

8. Jahrgang

Schüleraustausch mit Frankreich. Diese Fahrt soll möglichst in die Fahrtenwoche fallen. Der Schüleraustausch ist nicht verpflichtend.

9. Jahrgang

Sprachenfahrt in den englischsprachigen Raum in der Fahrtenwoche. Diese Fahrt ist nicht verpflichtend, soll aber allen Schüler:innen möglich sein.

10. Jahrgang

5-tägige „Abschlussfahrt“ mit kulturhistorischem Schwerpunkt, wobei der Besuch einer Gedenkstätte „Wider Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verpflichtend ist. Bei der Planung und Organisation sollen die Schüler:innen unbedingt mit einbezogen werden. Zur Förderung der Präsentationskompetenz sollen Stadtführungen o.ä. durch Schüler:innen übernommen werden. Diese Fahrt ist verpflichtend. Sie findet in der Fahrtenwoche statt und wird fächerübergreifend vor- und nachbereitet.

Jahrgang 11/EF

3-tägige Fahrt mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung im Sinne der Stärken-stärken-Idee bzw. „Abitur und was dann?“. Zudem steht der Kennenlernaspekt im Vordergrund, so dass die Quereinsteiger:innen und die „internen“ Schüler:innen zu einem Jahrgang zusammenfinden. Diese Fahrt ist verpflichtend und findet in der Fahrtenwoche statt.

Jahrgang 12/Q1

Angebot einer schulformübergreifenden Gedenkstättenfahrt zwecks interkulturellen Austauschs, z.B. nach Krakau.

Jahrgang 13/Q2

5-6-tägige Studienfahrt mit wahlweise zu setzenden Schwerpunkten: Sprache, Kunst/Kultur/Geschichte, Ökologie/Naturkunde oder Soziales Lernen. Kolleg:innen-Teams bieten ggf. in Absprache mit der Jahrgangskonferenz eine Fahrt an (für Tutor:innen verpflichtend). Entsprechend der Jahrgangsgröße wird über die Fahrtenvorschläge sachorientiert und demokratisch entschieden, bevor sie im Anschluss den Schüler:innen zur Wahl gestellt werden. Die Schüler:innen haben hier auch die Möglichkeit, zu entscheiden, ob es mehrere Ziele oder  ein gemeinsames Ziel für die Jahrgangsstufe gibt. Die Fahrt ist verpflichtend. Sie findet in der Fahrtenwoche statt.

Darüber hinaus werden Schüler:innen unterschiedlicher Jahrgänge Möglichkeiten des internationalen Austausches im Rahmen des Erasmusprojektes geboten.

Weitere Exkursionen, die den Unterrichtsausfall von einem Tag überschreiten, sollen in der Fahrtenwoche stattfinden.

Exkursionen müssen grundsätzlich einen Unterrichtsbezug haben (fachliches Lernen, soziales Lernen, Gesundheitsförderung), weshalb es sich um verpflichtende Veranstaltungen für Schüler:innen handelt. Exkursionen sind u.a. auch in den Bausteinen zu den ACUTagen verankert.

Internationale Kooperationen im Rahmen des ERASMUS-PLUS-Programms

Die Gesamtschule Waldbröl beteiligt sich seit 2004 am COMENIUS Bildungsprogramm und seit 2018 am ERASMUS-PLUS-Programm der EU. Als akkreditierte ERASMUS-Plus-Schule arbeiten wir in enger Kooperation mit Partnerschulen in Frankreich, Polen, Finnland und Bulgarien. Schüler:innen und Lehrer:innen unserer Schule arbeiten gemeinsam an gesellschaftlich und kulturell relevanten Themen. Das Spektrum der internationalen Aktivitäten reicht von Hospitationswochen von Lehrkräften (Job Shadowing) über Gruppenbegegnungen von Schüler:innen bis zu langfristigen Lernmobilitäten von Schüler:innen.

Die aktuellen Vorhaben finden sich in einem Projektplan im 2. Teil des Schulprogramms.

Förderung der Selbstkompetenz

Sozialkompetenztraining, Sozial-Ziele-Katalog und Suchtprävention

Kinder und Jugendliche können den sozialen Wandel in unserer Gesellschaft als Verunsicherung, ggf. sogar als Gefahr und Verlust erleben, weshalb sich ihr Lern- und Sozialverhalten verändert. Dazu haben in den vergangenen Jahren nicht zuletzt die Corona-Pandemie, die fortschreitende Digitalisierung und Nutzung sozialer Medien, der immer erlebbarer werdende Klimawandel sowie der Ausbruch eines Krieges in Europa maßgeblich beigetragen. Diese Ausgangssituation wiederum stellt uns als Schule vor neue und ungewohnte Herausforderungen. Deshalb wollen wir eine erziehende und soziale Bindungen stiftende Lern- und Schulkultur schaffen, denn soziale und emotionale Kompetenzen – früher durchaus im Elternhaus erworben – sind nun Schlüsselqualifikationen, die Schule verstärkt ausbilden muss. Soziale Kompetenz bezieht sich auf Fertigkeiten, die für ein förderliches, zufriedenstellendes Zusammenleben und ein friedliches Miteinander unerlässlich sind – die Basis des für unsere Schule bedeutsamen Teamgedankens. Zur emotionalen Kompetenz gehört die Fähigkeit, mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen anderer angemessen umzugehen.

Ziele und Inhalte des sozialen Lernens sind Selbstbeherrschung, aber auch Selbstbestimmung, der verantwortungsbewusste Umgang miteinander und mit sich selbst (soziale Sensibilität), Toleranz, Gewaltfreiheit und Konfliktfähigkeit, Kooperations-, Kommunikations- sowie Teamfähigkeit.

Auf Grundlage diverser Studien und unserer langjährigen Erfahrungen hängen schulische Leistungen entscheidend von der Qualität des sozialen Miteinanders von  Mitschüler:innen sowie Lehrkräften ab. Soziales Lernen ist damit die Basis des Hauses des erfolgreichen, nachhaltigen Lernens. Aufeinander abgestimmte Bausteine und Projekte (auch mit außerschulischen Partnern, s.u.) unterstützen die Entwicklung dieser Sozial- und Selbstkompetenz und finden ihre Umsetzung u.a. in Klassenlehrer:innenstunden, Klassennachmittagen (Klasse 5), Gruppentrainings- und Klassenklimatagen sowie Klassenfahrten. Eine weitere Vertiefung im unterrichtlichen Kontext wird angestrebt und fließt auch immer wieder in unsere fortlaufend aktualisierten fachübergreifenden ACUTage ein. Informationsveranstaltungen für Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrer:innen zu wichtigen pädagogischen Themen, z.B. zu Medienkonsum, Sucht- und Gewaltprävention, ergänzen das Sozialkompetenztraining.

In diesem Kontext ist auch die Arbeit mit dem Sozial-Ziele-Katalog (SoZiKa) an unserer Schule zu verorten, der Sozialkompetenz als Katalog einzelner Fertigkeiten auffasst, indem Schüler:innen und Lehrpersonen gemeinsam in den KL-Stunden einen verbindlichen Verhaltenskodex als Standard des gemeinsamen Umgangs erarbeiten, was in einer hohen Akzeptanz des vereinbarten Reglements resultiert. Die Erwartungen in Bezug auf diese Sozialkompetenzen werden in ein fest umrissenes, wahrnehmbares Verhalten „übersetzt“, um die Erwartungshaltung so konkret wie möglich mit allen Beteiligten zu klären. Leitfrage ist dabei, was man bei jemandem sehen und hören kann, der ein bestimmtes Sozialverhalten beherrscht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Feedback-Kultur im Sinne einer positiven Verhaltensregulation nach dem Prinzip der Ermutigung. Konsequenz in der Beachtung, offene Bewertung durch alle am Prozess Beteiligten und Nachhaltigkeit durch die Reflektion im Logbuch sichern das Konzept und seine Zielerreichung. Durch die Erarbeitung von Sozialzielen und eben nicht von Regeln gehen wir davon aus, dass eine (Klassen-) Gemeinschaft diese als Gruppe und jeder für sich individuell festlegen muss und erlernen kann. Somit setzen wir nicht voraus, dass – wie bei Klassenregeln – ein erwünschtes Verhalten direkt „abrufbar“ ist. Dies ermöglicht es jedem Schüler seine und jeder Schülerin ihre bisherigen Verhaltensstrategien reflektieren zu können und sie als veränderbar wahrzunehmen. Zudem wird so deutlich, dass das eigene Sozialverhalten und die Rolle in einer Gemeinschaft als wandelbar und prozesshaft begriffen werden können, was es Schüler:innen ermöglicht, aus „alten Verhaltensmustern“ auszubrechen.

Schüler:innen erleben die Sozialziele, „Regeln“ und Verhaltensweisen, die ein positives Miteinander bedingen, als wert- und sinnvoll. Nach Evaluation erscheinen folgende Sozialziele als Schwerpunkte sinnvoll: Einander aktiv zuhören, Gefühle benennen und kontrollieren, einen Streit meistern können, ermutigen, Meinungen frei äußern und andere annehmen können, höflich sein.

Konfliktbearbeitende Strategien sind integraler Bestandteil der Sozialkompetenzentwicklung. Schüler:innen lernen, Probleme und Konflikte als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren und zu bearbeiten. Die damit verbundene Förderung von personalen Kompetenzen und die Stärkung personaler Resilienzfaktoren können zudem die Suchtgefährdung von Schüler:innen verringern oder ausschließen. Es geht v.a. um die Entwicklung und Festigung folgender Kompetenzen: Vertrauen in das eigene Können und die Selbstwirksamkeit, Konflikt- und Problemlösungsfähigkeiten auf der Basis kommunikativer Fähigkeiten, Belastbarkeit, konstruktiver Umgang mit Misserfolgen, kritischer und selbstverantwortlicher Umgang mit Grenzerfahrungen, Reflektion von Verhaltensmustern und Rollenschemata sowie die Fähigkeiten, Gruppeneinfluss zu durchschauen und Gruppendruck standzuhalten. Zur Förderung der o.g. Strategien kommt ergänzend zum SoZiKa die Institutionalisierung eines Klassenrates zum Einsatz.

Lernfelder für diese persönlichen Kompetenzen im schulischen Rahmen sind ein enges Vertrauensverhältnis der Schüler:innen zu ihren Klassenlehrer:innen, die Zugehörigkeit zu einer Klassengemeinschaft und Gruppe, die soziale Sicherheit und Stabilität vermitteln, und eine Klasse wie auch eine Tischgruppe, in der systematisch Sozialkompetenz und Teamfähigkeit trainiert werden. Voraussetzung für diese Lernfelder ist eine Schulkultur, die auf Verantwortungsbewusstsein, Offenheit, Rücksichtnahme und Toleranz im freundlichen Umgang miteinander hinarbeitet. Zur Suchtprophylaxe im engeren Sinne gehören Information, Beratung und Betreuung sowie das Anleiten zu Verhaltensalternativen in einem vielseitigen, attraktiven Schulleben durch die Förderung von Freizeitinteressen und die Unterstützung bei der persönlichen Profilbildung.

Es gilt, die Jugendlichen bei der Suche nach sinnvollen Perspektiven für das eigene Leben zu begleiten und zu stärken, gerade in einer durch massive Umbrüche und Veränderungen geprägten Lebensphase. In diesem Sinne nehmen wir als Gesamtschule auch die Verantwortung des erweiterten Erziehungsauftrages wahr. Dazu gehören unserem Selbstverständnis nach die Betreuungspädagogik, Unterstützung bei Problemlösungen sowie ggf. eine Einbindung außerschulischer Hilfsangebote.

Eine Schule, die Schüler:innen nicht nur annimmt, sondern ernst nimmt, bezieht in ihrer Begleitung junger Menschen auch Anleitung, Leitung und Grenzziehung durch Reibung mit ein. Das Gewähren von Freiräumen für verantwortungsvolle Entfaltung verzichtet nicht auf klare Grenzziehungen. Dies bedeutet, dass Regeln formuliert, Verstöße geahndet und Sanktionen für alle transparent gemacht werden. Im Fall der Regelverletzung zielt die erzieherische Maßnahme auf Verhaltensänderung durch Einsicht und das Bemühen, die Gefährdung anderer auszuschließen. Auf der Grundlage des geltenden Regelrahmens bedeutet dies, eine sinnvolle Balance zwischen einheitlichem Erziehungsverhalten und der Berücksichtigung der spezifischen Faktoren des Einzelfalls zu gewährleisten.

Schüler:innen mit Profil

Versteht man individuelle Förderung so, dass man jedes Kind dort abholt, wo es steht, so ist der Blick auf die Interessen und Stärken des Kindes besonders gewinnbringend. Menschen, die sich für eine Sache begeistern, bringen Höchstleistungen aus einer intrinsischen Motivation heraus, was wiederum eine Stärkung des Selbstbewusstseins ermöglicht. Koppelt man pädagogische Maßnahmen an die vorhandenen Fähigkeiten und spricht vorhandene Interessen und Stärken der Jugendlichen an, werden die daraus resultierenden Erfolge für das Weiterlernen auch an anderer Stelle motivieren. So wird der in Schulen durchaus verbreitete defizitorientierte Blick in einen stärkenorientierten Ansatz überführt.

Dies ist der vorrangige Grund, warum wir ab der 5. Klasse ein thematisch breit gefächertes sowie anregendes Angebot an Profil- und Schwerpunktklassen bzw. -kursen vorhalten, so dass jede Schülerin und jeder Schüler tatsächlich die eigenen Stärken einbringen kann. Überdies bekommen Schüler:innen von Klasse 5-13 dadurch die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu entwickeln und zu schärfen, was ihre Chancen in der Arbeits- und Berufswelt verbessert. Die Unterrichtsentwicklung in den Profil- und Schwerpunktklassen und –kursen ist zudem geprägt durch eine verstärkte Handlungsorientierung.

Profil- und Schwerpunktklassen ab Klasse 5: Die Musikklasse

Das Klassenmusizieren ist eng mit den Leitgedanken unserer Schule verknüpft. In enger Kooperation mit der Musikschule wird seit 1999 je eine Lerngruppe jedes Jahrgangs als Musikklasse eingerichtet. Die Schüler:innen erlernen über den Zeitraum von drei (bzw. perspektivisch vier) Jahren das Spielen auf Blasinstrumenten in sinfonischer Besetzung. Sie werden dabei von Instrumentalpädagog:innen der Musikschule Waldbröl und Musiklehrer:innen der Gesamtschule unterrichtet und betreut. Nach Beendigung wie auch während des Projektes besteht die Möglichkeit des Eintrittes in die schuleigene Big Band oder die Teilnahme an den Kooperationsorchestern der Musikschule Waldbröl.

Das Fach Musik wird so zum ganzheitlich handlungsorientierten Musikunterricht. Musik wird über die Auseinandersetzung mit Instrumenten erfahren. Die reale Erlebniswelt der Musik wird damit grundsätzlicher Schlüssel zum Verständnis von Musik. Das Hören und Zuhören werden besser geschult und die musikalischen Strukturen können besser begriffen werden. Weiterführende Lerninhalte werden aus dem eigenen Tun heraus entwickelt. Das Lernen der fachlichen Kompetenzen ist durch den Anspruch hoher Eigenverantwortlichkeit und Verlässlichkeit geprägt. Nur wenn jeder übt und arbeitet, kann sich die Lerngruppe gemeinschaftlich musikalisch weiterentwickeln.

Der Ansatz des gemeinsamen Musizierens fordert gegenseitige Rücksichtnahme. Er fördert den Gruppengedanken und die Arbeit an einem gemeinsamen Gruppenziel sowie die Kritikfähigkeit und den Umgang mit Kritik. Dadurch, dass der Einzelne seine Fähigkeiten einbringt, wächst eine Gemeinschaft zusammen. Dabei relativiert sich der Leistungsgedanke durch die gemeinsam erreichten Gruppenergebnisse. Soziales Lernen und die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft werden praktiziert und sind auf andere Lernfelder übertragbar.

Zur Organisation der Musikklassen:

Profil- und Schwerpunktklassen ab Klasse 5: Die Forscherklasse

Der bereits beschriebenen pädagogischen Bedeutung von Schülerwettbewerben (s.o.) entsprechend haben wir mit der Forscherklasse eine Möglichkeit gefunden, Schülerwettbewerbe bewusster zu nutzen und sie nicht mehr nur als schulisches Additum, also als isoliertes Zusatzangebot, zu begreifen. Bei der Forscherklasse handelt es sich um ein zwei Jahre dauerndes Projekt, das erstmalig im 5. Jg. des Schuljahres 08/09 umgesetzt wurde, um so gesellschaftspolitisches und/oder naturwissenschaftliches Interesse der Schüler:innen zu fördern und zu fordern.

Folgende schulische Rahmenbedingungen unterstützen dabei diese Orientierung der Forscherklasse: Insgesamt drei Stunden der Fächer Biologie, Physik, Technik oder GL und Stundenkontingente des Ganztages werden an einem Tag hintereinander in Form eines Projekt(nach)mittages von zwei Fachlehrer:innen unterrichtet, die zugleich Klassenlehrer:innen der Forscherklasse sind. Durch diese personelle Unterstützung werden Schüler:innen von Anfang an an die Methode des Projektlernens herangeführt, wobei auch fächerübergreifendes Unterrichten seine bestmögliche Umsetzung finden kann. Die Wettbewerbsauswahl orientiert sich an den Richtlinien wie auch Lehrplänen der Schule. Um diesen Rahmenvorgaben gerecht zu werden, sind auch selbst initiierte Wettbewerbe –  schulintern, schulformübergreifend in Waldbröl, das Netzwerk der oberbergischen Gesamtschulen nutzend –  möglich.

Profil- und Schwerpunktklassen ab Klasse 5: Die Kulturscout-Klasse

Die KulturScout-Klasse wendet sich an Schüler:innen, die vielfältig interessiert sind und gerne auf kulturelle Entdeckungstouren gehen. Die Teilnahme der Klasse am Projekt KulturScouts Bergisches Land ermöglicht den Schüler:innen, ihr Klassenzimmer dreimal im Jahr an einen von 23 Kulturorten im Bergischen Land zu verlegen und vor Ort Kunst und Kultur zu erkunden. Auf diese Weise lernen die Schüler:innen ihre Kulturregion kennen oder entdecken sie neu. So werden Hemmschwellen abgebaut und kulturelle Themen können in einer offenen Lernumgebung erkundet werden.

Das Angebot im Projekt ist äußerst vielfältig. Es gibt faszinierende Kunst, große Musik, expressiven Tanz und fesselndes Schauspiel, historische Sammlungen oder archäologische Stätten zu entdecken. Die Inhalte werden stets anschaulich präsentiert, so dass sie für die Schüler:innen aktiv erfahr- und erlebbar sind.

In einer wöchentlichen zusätzlich zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunde bereiten die Schüler:innen die Exkursionen vor und erstellen gemeinsam mit den Klassenlehrer:innen einen Bericht, in dem sie von ihren Erlebnissen erzählen und Ideen und Anregungen formulieren, die der Weiterentwicklung des Projektes dienen. Darüber hinaus entwickeln und erarbeiten die Schüler:innen in dieser Stunde eigene Projektideen, mit denen sie auch an Wettbewerben teilnehmen.

Die Kulturträger vor Ort, wie z.B. die Stadtbibliothek oder die Kooperationspartner der Schule, wie z.B. die Studiobühne Siegburg, gehören dabei über das oben beschriebene Projekt hinaus ebenfalls zu den zu entdeckenden Kulturorten.

Profil- und Schwerpunktklassen ab Klasse 5: Die Fit-Klasse

In der Fit-Profilklasse stehen Bewegung und Gesundheit im Zentrum. Dem Schulsport kommt für Kinder in einer Umwelt, deren Bewegungsangebot immer eingeschränkter wird, eine besondere Bedeutung zu. Vielfältige Zerstreuungsangebote werden oft im Sitzen praktiziert (Fernsehen, Computerspiele). Bewegungsinteressierten und bewegungsbegabten Kindern werden immer weniger Anreize geboten. Hinzu kommt der Konsum von zu fetten und kalorienreichen Lebensmitteln. Dem Bewegungsmangel in Verbindung mit ungesunder Ernährung sollte mit Blick auf die Gesundheit entgegengewirkt werden.

Schüler:innen der Fit-Klasse sollen Spaß daran haben, sich zu bewegen und neue Bewegungsinhalte zu erlernen. In Zusammenarbeit mit dem Fach Hauswirtschaft werden zudem ernährungsphysiologische Themenbereiche behandelt und das eigene Ernährungsverhalten reflektiert. In den Profilstunden wird den Schüler:innen Sport und möglichst auch Hauswirtschaft durch das Klassenlehrerteam angeboten. Bausteine anderer Fächer, z.B. Biologie und GL ergänzen den Blickwinkel der Kinder. Diese Unterrichtsinhalte werden vertiefend in den Profilstunden aufgegriffen.

Das Konzept der Fitklasse impliziert einen ganzheitlichen Erziehungsansatz. Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen im körperlichen und motorischen Bereich sollen neben der Förderung im sportartenspezifischen Bereich auch soziale, emotionale und kognitive Dimensionen angesprochen werden. Die allgemeine Leistungsfähigkeit wird gestärkt und der Teamgedanke durch Gemeinschaftserlebnisse gefördert. Die Schüler:innen der Fit-Klasse sollen z.B. aufgrund ihres fairen und engagierten Verhaltens eine gesellschaftliche Vorbildfunktion übernehmen können.

Die Ziele der Fitklasse werden auch in Kooperation mit Vereinen verwirklicht, die Schnupperkurse ihrer Sportarten anbieten und dafür im Ausgleich leistungsstarken Nachwuchs erhalten. Die Zusammenarbeit mit den außerschulischen Kooperationspartnern bereichert die Erfahrungen insbesondere auch durch die Teilnahme an Wettbewerben. Auch Klassenfahrten und Ausflüge mit sportlichem Schwerpunkt bieten sich an (z.B. Hochseilgärten).

Nach der auf zwei Jahre konzipierten Fit-Klasse können sich die Schüler:innen entweder verstärkt in einem Sportverein (im Detail in einem der nachfolgenden Kapitel nachzulesen) einbringen statt ein schuleigenes AG-Angebot wahrzunehmen oder ein schuleigenes sport- bzw. gesundheitsspezifisches Angebot wählen wie z.B. die Sporthelfer:innen-Ausbildung oder den Schulsanitätsdienst.

Profilbausteine ab Klasse 7

Ein großer Teil der Ergänzungsstunden fließt in den Profilbereich der Jahrgänge 7 bis 10. Wir nutzen hierbei neben den KAoA-Bausteinen und berufsspezifischen ACUTagen die Chance, die Berufsorientierung und die Medienkompetenz stärker zu verorten, sowohl durch Basisbausteine als auch durch Angebote, das persönliche Profil zu schärfen. Darüber hinaus besteht in den dafür vorgesehenen Stunden die Möglichkeit, mit Latein eine weitere Fremdsprache zu erlernen, die für einen Übertritt in die Oberstufe angerechnet wird.

Für die Schüler:innen der Jahrgänge 7, 8, 9 und 10 bietet der Profilbereich die Möglichkeit, für sich interessante bzw. für den beruflichen Werdegang wichtige Aspekte kennenzulernen. Ganz im Sinne der individuellen Förderung und der Stärken-stärken-Idee besteht so die Möglichkeit, durch Anwahl bestimmter Profilbausteine das persönliche Profil zu schärfen. Hierzu können im Profilbereich halbjährige und einjährige 90-minütige-Kurse aus den Bereichen „Sport und Gesundheit“, “Pädagogische Projekte & Stärkung der Persönlichkeit”, „MINT“, „Musik, Kunst und Theater“ und „Sprache“ gewählt werden. Somit besteht die Möglichkeit, das durch die Profil- und Schwerpunktklassen ab Klasse 5 erworbene persönliche Profil weiter zu schärfen oder einen weiteren Bereich für sich zu entdecken. Bei erfolgreicher Teilnahme an einem Kurs erhalten die Schüer:innen ein Zertifikat, das später eine Bewerbung um einen Studien- oder Ausbildungsplatz unterstützen kann.

Oberstufe

Die Schüler:innen finden ab der Q1 keinen vorgegebenen Leistungskurskanon vor, sondern die Gesamtschule Waldbröl passt im Sinne einer „Schule der Vielfalt“ ihr Leistungskursangebot an den Bedarf der Schülerinnen zugunsten einer persönlichen Profilschärfung an. In der Tradition der Profilbildung (Forscher / MINT, Fit / Sport & Gesundheit) in der Sekundarstufe I besteht grundsätzlich die Möglichkeit, einen Chemie- oder Biologie- oder Sportleistungskurs anzuwählen. Eine Weiterführung eines kreativen und musischen Schwerpunkts ist durch das Angebot des Literaturkurses oder des Chores ebenfalls möglich. Im Bereich der Sprachen bietet das Grundkursangebot der neu einsetzenden Fremdsprachen Spanisch und Russisch die Möglichkeit, das Sprachenspektrum zu erweitern.

Vertiefende Kenntnisse in einem Fach können auch über die zusätzliche Anwahl von 90-minütigen Projektkursen in der Q1 für ein Jahr erfolgen, so dass sich auch hier die Möglichkeit der persönlichen Profilschärfung bietet. Projektkurse ermöglichen vertieftes wissenschaftspropädeutisches Arbeiten an thematischen Schwerpunkten, Raum für selbstständige Recherche und Planung sowie eigenverantwortliches Arbeiten im Team. Jahrgangübergreifende Zusammenarbeit ist möglich, wobei die Schüler:innen der Q1, die diesen Kurs belegt haben, diesen mit einer schriftlichen Dokumentation abschließen, die die verpflichtende Facharbeit in einem anderen Kurs ersetzt. Forschungsergebnisse belegen, dass dieses freie und forschende Lernen nicht nur (besonders) Begabte fördert / fordert, sondern allen hilft. Wir bieten Projektkurse mit MINT-Schwerpunkten wie z.B. RaspberryPi, Projekte mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften wie z.B. den Gründerpreis (Wirtschaftswissenschaften), Projekte mit pädagogischem Schwerpunkt wie z.B. Peer Education (eine Weiterentwicklung des SamS- bzw. Paten-Konzeptes) wie auch andere Projektthemen wie Kreatives Schreiben und das Schulradio an.

Patenkonzept

Das Patensystem der Gesamtschule Waldbröl wurde im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt und spezifiziert. Aktuell fußt es auf inzwischen drei Säulen.

SamS – Schüler:innen arbeiten mit Schülern

Im „SamS“- Projekt erteilen Schüler:innen der Jahrgänge 9 und 10 Schüler:innen der Jahrgänge 5 und/oder 6 in einem Fach Nachhilfe, bieten spezielle Fördermöglichkeiten an (z.B. Verbesserung der Schrift) und/oder unterstützen sie bei der Bearbeitung ihrer Lernzeiten-Aufgaben im Allgemeinen. Hierzu steht ein gemeinsames Zeitfenster am Freitag (11.15 Uhr bis 12.45 Uhr) zur Verfügung. Es wird eine Eins-zu-eins-Betreuung angestrebt, die Nachhilfe ist zudem kostenlos.

Interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 können dazu den Profilbaustein „SamS-Tutor:innen“ anwählen. Vor Beginn ihres Einsatzes werden sie in einer Schulung vorbereitet und angeleitet, einem/r jüngeren Schüler:in oder einer Kleinstgruppe von Schüler:innen in einem Fachgebiet Nachhilfe anzubieten und/oder sie darin zu unterstützen, ihr Lernen zu organisieren bzw. sie für das Lernen zu motivieren. Fester Bestandteil jeder Nachhilfezeit ist das Reflexionsgespräch der Tutor:innen mit dem/der für sie zuständigen begleitenden Erwachsenen, sodass aufgetretene Probleme direkt behandelt oder Planungen für die nächste Woche besprochen werden können. Die Einbindung der Klassen- und Fachlehrer:innen über regelmäßigen Kontakt auch mit den Tutor:innen stellt sicher, dass die aktuellen Lernziele und –inhalte richtig ausgewählt und umgesetzt sind.

Die Schüler:innen arbeiten unentgeltlich und bekommen am Ende jedes Halbjahres ein Zertifikat. Die älteren Schüler:innen werden sowohl von der Sozialpädagogin als auch von Lehrer:innen begleitet. Dass dieses Projekt erfolgreich ist, zeigt sich nicht nur an der Verbesserung der schulischen Leistungen der SamS-Kinder, sondern auch an Schüler:innen, die in jungen Jahren das Nachhilfeangebot angenommen hatten, dann selbst SamS-Tutor:in wurden und nun unsere Oberstufe mit dem Berufswunsch besuchen, einmal Lehrer:in zu werden.

Projekt Klassenpat:innen

Vor vielen Jahren wurde die Idee der Klassenpat:innen von der SV der Gesamtschule Waldbröl entworfen. Zwei Schüler:innen der Jahrgangsstufe 11 – möglichst ein Junge und ein Mädchen – sollen Klassenpat:innen einer fünften Klasse werden. Diese Schüler:innen unterstützen die Neuankömmlinge beim Start und der Integration in die Schulgemeinschaft der Gesamtschule, begleiten sie bei der ersten Klassenfahrt oder bei den Klassenprojekten, helfen ihnen während Übungsstunden und/oder dem klassischen Unterricht und stehen stets als Ansprechpartner:innen mit einem offenen Ohr zur Verfügung, z.B. wenn es einmal Stress auf dem Pausenhof gibt. Außerdem bringen sich die Oberstufenschüler:innen bei der Begleitung der Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf mit ein. Die Pat:innen stehen dabei in ständigem Kontakt mit den jeweiligen Klassenlehrer:innen und werden zudem von der Sozialpädagog:in  und den betreuenden Lehrer:innen im Patenprojekt unterstützt. Zu diesem Zweck treffen sich viele Pat:innen seit dem Schuljahr 2015/2016 jede Woche zu einem offenen „pädagogischen Sofa“ mit ihren Betreuer:innen, um ihre Arbeit zu reflektieren und ggf. Lösungen für aufkommende Probleme zu erörtern. Schüler:innen der Jahrgangsstufe 12 können im Rahmen des Projektkurses „Pat:innen“ ihre Arbeit planen und auf Basis pädagogischer Überlegungen reflektieren (s.u.).

Die Oberstufenschüler:innen stellen für dieses Pat:innenprojekt einen sehr großen Teil ihrer Freistunden unentgeltlich zur Verfügung. In Reflexionsphasen im Rahmen des „pädagogischen Sofas“ – betonen die Oberstufenschüler:innen, wie dankbar die Jüngeren sind, welchen positiven Einfluss man auf diese haben kann und wie auf diesem Wege die Schulidentität vermittelt und nachhaltig erhalten werden kann. Aus diesen Gründen war es für die Oberstufenschüler:innen stets selbstverständlich, „ihre“ Klassen so lange wie möglich weiter zu begleiten, so dass sie „ihre“ Kinder auch in den Jahrgangsstufen 6 und 7 regelmäßig sehen und wichtige und gesicherte Ansprechpartner:innen in Zeiten der Pubertät sind. Wichtige Gespräche wie z.B. „Wann ist man eigentlich cool?“ sind bei den Pat:innen viel besser verortet als bei uns Lehrer:innen.

Projektkurs „Pat:innen“

Dieser Projektkurs wurde das erste Mal im Schuljahr 2014/15 für den 12. Jahrgang neben „Robotik“ und dem „Gründerpreis“ angeboten. Ging es zunächst darum, die Klassenpat:innen zu unterstützen, indem Oberstufenschüler:innen in diesem Zeitfenster begleitet durch fachkundige Kolleg:innen Projekte planen, durchführen, reflektieren und sich einfach auch einmal zusammen austauschen können, ohne nur auf eigene Freistunden zurückgreifen zu können, hat dieser Projektkurs schnell noch weitere Möglichkeiten eröffnet. In diesem Kurs finden sich von den fast 20 Oberstufenschüler:innen nicht nur Klassenpat:innen wieder. Andere Oberstufenschüler:innen haben sich bewusst auch für diesen Kurs gemeldet, um z.B. fachspezifische Angebote für jüngere Schüler:innen zu eröffnen, wie z.B. fremdsprachenspezifische LRS-Förderung, MINT-Tage oder Lese-Marathons. Inzwischen geht es in diesem Projektkurs neben der Klassenpat:innen-Idee genauso um die Begleitung bzw. Initiierung schuleigener Projekte. Auch Projekte, die über die Schulmauern hinausgehen – wie z.B. das Projekt „Balu und du“ mit Grundschüler:innen – werden verfolgt.

Eine Besonderheit der Projektkurse in der Oberstufe ist, dass es nicht nur um das „Tun“ geht, sondern diese Projekte auch fachbezogen analysiert werden müssen und in Form von Projektarbeiten einen wissenschaftspropädeutischen Ansatz verfolgen. Dabei werden die Pat:innen pädagogisch und organisatorisch von einem/r Kolleg:in begleitet. In einer wöchentlichen Begleitstunde werden die Arbeit in den Klassen gemeinsam reflektiert, aktuelle Probleme und Fragestellungen aufgegriffen und auch theoretisch in die Grundlagen von Pädagogik und Didaktik eingeführt.

Genderkompetenz und geschlechtssensible Bildung

Unserem Auftrag gemäß unterrichten und erziehen wir unsere Schüler:innen im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter und vermitteln ihnen die hierfür erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen (vgl. § 2 SchulG). Diese werden auch als Genderkompetenz bezeichnet.

„Geschlecht ist ein komplexer und mehrdimensionaler Begriff, der je nach Perspektive von verschiedenen Menschen unterschiedlich verstanden wird.” (in: „Pädagogische Orientierung für eine geschlechtersensible Bildung an Schulen in Nordrhein-Westfalen“ vom November 2022).

Unabhängig von verschiedenen Definitionen bzw. unterschiedlichen Auffassungen steht für uns der einzelne Mensch im Mittelpunkt. Zu unserer Schulgemeinschaft gehören Mädchen und Jungen ebenso wie diverse Menschen und alle LSBTIQ* – Personen. Benachteiligungen und/oder Diskriminierungen aller Art treten wir entschieden entgegen.

Unser übergeordnetes Ziel ist es, dass unsere Schüler:innen ihre Genderkompetenz während der gesamten Schulzeit in allen Jahrgängen, fächerübergreifend und auch in außerunterrichtlichen Lernsituationen kontinuierlich erweitern. Konkreter bedeutet dies:

Unsere Schüler:innen…

  • entwickeln eine positive Geschlechtsidentität.
  • entfalten ihre individuellen Potentiale unabhängig von traditionellen Rollenerwartungen, um ihr Leben selbstbestimmt und unabhängig führen zu können.
  • entwickeln eine Werthaltung der Gleichberechtigung und der Akzeptanz vielfältiger Lebensentwürfe.
  • werden dazu befähigt, geschlechterbezogene Nachteile und Einschränkungen zu erkennen und auf deren Abbau hinzuwirken, auch außerhalb der Schule.

Aktuelle pädagogische Maßnahmen sind beispielsweise:

  • Unsere allgemeine Grundhaltung der Akzeptanz und der Offenheit gegenüber allen Menschen und ihrer individuellen Geschlechtszugehörigkeit
  • „Stärken stärken“ – Ansatz, unabhängig vom Geschlecht soll jede:r Schüler:in die eigenen Talente und Stärken herausfinden und gefördert bzw. gefordert werden
  • Zeit und Raum zum Thematisieren unterschiedlicher geschlechterbezogener Vorerfahrungen und Interessen, z.B. in den KL-Stunden
  • bei Bedarf phasenweise geschlechtergetrennte Gruppen im Sinne “reflexiver Koedukation”, um Unterricht bewusst an den genuinen Interessen von Schülerinnen und Schülern auszurichten
  • Teilnahme am „Girls‘ & Boys‘ Day“ ab Klasse 6
  • geschlechtsheterogene Profilklassen, zusammengesetzt nach inhaltlichen Wünschen der Schüler:innen
  • geschlechtsheterogene OA- und AG-Angebote, häufig jahrgangsübergreifend
  • Individuelle Laufbahnberatung im Bereich der Berufsorientierung (Laufbahnberatungsbogen ab Klasse 8), dabei Eröffnen vielfältiger Möglichkeiten, Ermutigung zur Erweiterung des individuellen Interessen- und Erfahrungshorizonts jenseits von Stereotypen und traditionellen Rollenbildern
  • Vorbildfunktion der Lehrenden im Hinblick auf eine geschlechtersensible Sprache und das eigene Handeln
  • heterogene Tischgruppen, u.a. in Bezug auf das Geschlecht
  • Verteilung von Aufgaben wie z.B. Klassendiensten nach einem gerechten, geschlechtsunabhängigen Prinzip (jede:r macht jeden Dienst)
  • Auswahl klischeefreien Unterrichtsmaterials bzw. Prüfung des vorhandenen Materials
  • Inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen wie z.B. Rollenklischees, Gleichberechtigung, Geschlechtsidentität und unterschiedliche Lebensentwürfe in einzelnen Unterrichtsfächern (z.B. Gesellschaftslehre, Biologie) oder besonderen Projekten

Die weitere und intensivere Auseinandersetzung mit einer geschlechtersensiblen Bildung sowie die Erstellung eines differenzierten und umfassenden Konzeptes bleibt ein wichtiger Auftrag im Rahmen unserer Schulentwicklung.

Ganztag

Als Ganztagsschule stellen wir die Betreuung unserer Schülerinnen und Schüler von 7.35 Uhr bis 15.20 Uhr sicher. Auch Phasen der Entspannung, Bewegung und der gesunden Ernährung sind notwendig für erfolgreiches Lernen. Die Aktive Pause in der Zeit von 9.40 Uhr bis 10.10 Uhr sowie die Offenen Angebote (OA) von 12.30 Uhr bis 13.15 Uhrbieten in diesem Sinne Möglichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung. Ein Jahresplan („OA-Plan“) für alle Angebote bietet die dafür notwendige Transparenz und Planbarkeit für die gesamte Schulgemeinde.

Eine breite Palette an Offenen Angeboten (OA) und Arbeitsgemeinschaften (AG) unterstützt Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung, wird ihren Bedürfnissen gerecht, fördert und fordert sie angemessen und bietet unterschiedlichste Möglichkeiten und Anregungen für Erholung und Freizeitgestaltung:

  • Entspannung in der Teestube und im Café 19,
  • „VIELFALTer“-Raum (ehemalige Bibliothek) als Raum zum Spielen, Basteln und Entspannen für die Klassen 5 und 6,
  • 7/ 8er-Raum als Treffpunkt für die Schüler:innen der Jahrgänge 7/ 8
  • Bewegung im Zirkus, Tanzraum, Tischtenniskeller, Billardraum bzw. in den Fußball-, Basketball-, Kletter- und Spielangeboten auf dem Hof,
  • Engagement für die Schulgemeinde z.B. im Rahmen der Ersthelfer:innen (Schulsanitätsdienst wird im Schuljahr 2023/24 wieder aufgenommen) und der Aqua-Kids

Im AG-Bereich wählen die Schüler:innen ihren Neigungen entsprechend aus einer Palette der jeweils 90-minütigen AGs, z.B. Töpfern, Kochen, Astronomie, Chor, Big Band, Theater, Fußball (für Mädchen und Jungen), Schwimmen, Schulzirkus oder Tanzen. Die Teilnahme an den AGs ist für den 7.und 8. Jahrgang verbindlich – eine Ausnahme stellt die Teilnahme am Projekt „Verein + Schule“ dar (im Detail in einem nachfolgenden Kapiteln nachzulesen) -, jahrgangsübergreifendes Arbeiten im Rahmen der Profilkurse 9/10 ist möglich. Deshalb ist in diesem Zusammenhang auch das SamS-Projekt im AG-Bereich verortet. Für die Schüler:innen der Jahrgänge 5 und 6 ergibt sich ein Angebot in Abhängigkeit von der Profilklassenzugehörigkeit. Für die AGs finden halbjährlich Neuwahlen statt.

Eine Vielzahl von Lehrer:innen sind aktiv im Freizeitbereich tätig. Sie betreuen Freizeitstationen, bieten Offene Angebote an oder leiten AGs. Auch Schüler:innen sind im Sinne der peer education aktiv in die Gestaltung des Freizeitbereichs eingebunden. Sie arbeiten altersentsprechend verantwortlich in einzelnen Freizeitstationen, z.B. Spieleausleihe, Teestube und Café 19 oder als Sport- und Pausen-Helfer:innen. Es gibt regelmäßig besondere Angebote und Veranstaltungen, z.B. Turniere, Workshops, Präsentationen oder Tauschbörsen. Auch diese werden teilweise von Schüler:innen organisiert.

Weiterhin bereichert eine langjährige verlässliche Zusammenarbeit mit verschiedenen außerschulischen Partnern unsere Ganztagsangebote und ist durch die Attraktivität ein gelungenes Beispiel für die Öffnung von Schule.

In den Mensa-Räumen der Gesamtschule und im Freizeitbereich kann man sich gemütlich zum Reden, Erholen und angeregten Spielen aufhalten. Am Kiosk gibt es täglich zwischen 8.30 Uhr und 13.00 Uhr ein reichhaltiges Sortiment an Speisen und Getränken. Darüber hinaus werden auch in der Teestube und im Café 19 kleine Speisen und Erfrischungen angeboten. Von montags bis donnerstags wird in der Mensa des Schulzentrums mittags ein warmes und gesund zubereitetes Mittagsessen auf Vorbestellung angeboten („Bergischer Genuss“; www.bergischergenuss.de).

Weitere Elemente des Ganztags sind durch Lehrpersonal geleitete Übungsstunden z.B. für die Arbeit am Wochenplan, Forder- und Förderunterricht und die KL-Stunden.

Verein + Schule

Der Anspruch unserer Ganztagsschule ist es, dass neben dem Unterricht zusätzliche Bildungsangebote und Lernzugänge angeboten werden. Gesellschaftliches Engagement, Bewegung und Sport sowie kulturelle Angebote sind unverzichtbarer Bestandteil ganzheitlicher Bildungsförderung. Dies beeinflusst die motorische, soziale, emotionale, psychische und kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachhaltig positiv – Kompetenzen, auf denen unser gesellschaftliches Miteinander ruht. Zudem wird die Integration von Menschen in ihren Lebenswelten – unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer kulturellen, sozialen und ethnischen Herkunft – gestärkt. Dieses Verständnis einer breiten Lernbasis ermöglicht es und verpflichtet uns gleichermaßen, das außerschulische Engagement und die Freizeitkultur unserer Schüler:innen in sinnvoller Weise mit dem Ganztagsangebot zu verknüpfen. So wird zudem zum einen die von uns angestrebte Profilbildung unserer Schüler:innen gestärkt. Zum anderen wirkt dies auf unser Grundverständnis eines solidarischen, toleranten und freundlichen Zusammenlebens in gelebter Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft nachhaltig und über schulische Grenzen hinaus unterstützend. Ausgehend vom Ganztagserlass und bereits bestehenden Rahmenvereinbarungen des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in NRW mit den Trägern kultureller Bildung auf Landesebene sowie bestehenden Kooperationen unserer Schule öffnet sich unsere Schule der Kooperation im Bereich der Bildung zur gesellschaftlichen Verantwortung sowie der sportlichen und kulturellen Bildung, so dass Angebote außerschulischer Partner auch außerhalb des Schulgeländes durchgeführt werden.

Die Jugendarbeit der Vereine eröffnet ganz im Sinne unserer Schule den Raum zur individuellen Entfaltung und bietet Möglichkeiten, in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen oder auch im Austausch mit Älteren mitgestaltend tätig zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Aus diesem Grund ermöglicht es unsere Schule über das Modell „Verein + Schule“, dass Schüler:innen trotz unseres Ganztages die Zeit bekommen, attraktive und vielfältige Vereinsangebote wahrzunehmen. Inzwischen gibt es feste Kooperationen mit ca. 50 Vereinen. Entweder können die Schüler:innen die innerschulischen Angebote nutzen oder sich offiziell von dieser AG-Zeit abmelden und die Angebote der Vereine zu einem anderen Termin unter der Woche wahrnehmen. Dazu müssen sie Vereinsmitglied bei den Vereinen sein bzw. werden, die offiziell mit der Gesamtschule Waldbröl einen Kooperationsvertrag eingegangen sind. Dies bestätigen Eltern und Verein über ein Schulformular.

Die Liste der aktuellen Vereine sowie die Kooperationsvereinbarung finden Sie hier.

Konzept zur inklusiven Bildung

Inklusive Bildung im Sinne des gemeinsamen Lernens von Schüler:innen mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf begann an unserer Schule bereits im Jahr 2012. Im Rahmen der Neuausrichtung der Inklusion im Oktober 2018 wurden wir dann offiziell „Schule des Gemeinsamen Lernens“. Wir verstehen uns als inklusive Schule mit dem Ziel, alle Schüler:innen der Schule gleichermaßen bestmöglich sowohl zu fordern als auch zu fördern.

2012 wurde eine Schülerin mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen in den neuen fünften Jahrgang eingeschult und eine Sonderpädagogin war mit zwei Wochenstunden von der Förderschule an die Gesamtschule abgeordnet.

Inzwischen, im Schuljahr 2022/23, werden ca. 70 Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in 23 von insgesamt 24 Klassen der Sekundarstufe I unterrichtet. Ihr Unterstützungsbedarf liegt im Bereich des Lernens ebenso wie im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung, der Sprache oder auch der körperlichen und motorischen Entwicklung, des Sehens oder Hörens. In jedem Schuljahr werden bis zu 12 Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in den neuen fünften Jahrgang eingeschult.

Inzwischen arbeiten vier Sonderpädagog:innen (davon eine Abordnung) und drei Mitarbeiterinnen des Multiprofessionellen Teams (MPT) an unserer Schule.

Das ausführliche Konzept zur inklusiven Bildung finden Sie hier.

Eine verkürzte Fassung mit „10 Fragen und Antworten zur Inklusion an der Gesamtschule“ finden Sie hier.

Berufsorientierung und Gestaltung von Übergängen – unser Berufsorientierungskonzept

Die Landesregierung und die Partner im Ausbildungskonsens haben 2011 die Landesinitiative ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’ ins Leben gerufen. Damit soll allen Schulabgänger:innen eine berufsorientierte Anschlussperspektive geboten werden. Ziel dieser Initiative ist, dass alle Schüler:innen gut überlegte und realistische Entscheidungen in ihrem Berufswahlprozess treffen, um den Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums übergangslos gestalten zu können.

Im Rahmen der Landesinitiative KAoA wird die berufliche Orientierung als schulisches Handlungsfeld implementiert. Durch den neuen Erlass zur Berufsorientierung vom Januar 2019 werden nunmehr auch Standardelemente für die Studien – und Berufsorientierung in der Sekundarstufe II konkretisiert.

Unser Ziel ist es, dass alle Schüler:innen eine umfangreiche Unterstützung bei ihrer Berufs- und Studienwahl sowie Lebensplanung erhalten. Im Sinne der individuellen Förderung verstehen wir Berufsorientierung neben einer allgemeinen Phase der Orientierung als einen möglichst individuellen, an die persönlichen Interessen und Fähigkeiten angepassten Prozess. Unser Konzept ist zudem durch eine enge Kooperation des ausgebildeten StuBO-Teams mit KL-Lehrer:innen, Eltern, der Bundesagentur für Arbeit, der kommunalen Koordinierung, den KURS-Partnern und weiteren externen Akteuren geprägt, was für unsere Schüler:innen einen hohen Mehrwert hat.  Inhalte der Berufsorientierung sowie die Vernetzung mit den Curricula der einzelnen Fächer wurden im BO-Curriculum verbindlich festgelegt.

An der Gesamtschule Waldbröl beginnt der Prozess der Berufsorientierung mit ersten Berufsfelderkundungen in der 6. und 7. Klasse im Rahmen des Girls’ & Boys’ Day.

Ab der 8. Klasse beginnen die Phasen der Berufs- und Studienorientierung, die sich an den Vorgaben der Landesinitiative KAoA orientieren. Hierzu zählen die drei verpflichtenden Berufsfelderkundungen, die wir ab dem Schuljahr 2022/2023 auf eine eintägige, eine zweitägige und eine dreitägige Erkundung ausgeweitet haben. Des Weiteren finden die Potentialanalyse, die Einführung des Berufswahlpasses und weitere berufsorientierende Maßnahmen in unserer BO-Woche statt.

In der Jahrgangsstufe 9 findet das dreiwöchige Praktikum statt, das in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrer:innen und im Fachunterricht vor- und nachbereitet wird.

Die Jahrgangsstufe 10 zeichnet sich durch eine regelmäßige und individuelle Beratung über mögliche Übergänge in eine Ausbildung, in ein Berufskolleg oder in unsere Oberstufe aus.
Der in der Sekundarstufe I begonnene und schulisch weiterbegleitete Prozess der Studien- und Berufsorientierung unterstützt Schüler:innen in der Sekundarstufe II darin, ihre Stärken und Interessen zu erkennen und weiterzuentwickeln, Einblicke in Studium und Beruf zu erhalten sowie Anschlussmöglichkeiten zielgerichtet in den Blick zu nehmen. Ziel ist es, die individuelle Entscheidungskompetenz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu stärken und ihnen den Übergang in eine berufliche Existenz oder in ein Studium zu erleichtern.

Unser vollständiges Konzept zur Berufs- und Studienorientierung finden Sie hier.

Die folgende Grafik gibt einen ersten Überblick:

Kooperationen

Die Öffnung von Schule nach außen bietet eine Vielzahl von positiven Effekten im Sinne einer stetigen Verbesserung. Zum einen bereichern und ergänzen Kooperationspartner die Angebote und die Bedarfslage der Schule. Zum anderen sind Kooperationspartner ein Resonanzboden, so dass im Sinne einer Qualitätssicherung und Evaluation die Schule ein Feedback über schulprogrammatische Bausteine und Leistungen bekommt bzw. Erwartungshaltungen der Schule gegenüber benannt und diskutiert werden können. Des Weiteren wird Schule durch Kooperationen zum festen Bestandteil des sozialen Lebens und Miteinanders in der Stadt, was für alle Beteiligten bereichernd ist.

Im Bereich der Berufswahlorientierung unterhält die Gesamtschule Waldbröl KURS-Lernpartnerschaften mit der Sparkasse, der AOK, der AWO, der Firma Berg, der Firma Stiebel und der Firma Kampf. Das Ziel von KURS-Lernpartnerschaften ist es, Schulen und Betriebe zu Lernpartnern zu machen, die auf der Basis festgelegter Vereinbarungen miteinander kooperieren. So bereichern Betriebe bestimmte Unterrichtsthemen durch konkrete, praxisorientierte Informationen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten darüber Einblick in die Arbeitswelt, werden praxisnah auf die Anforderungen im Beruf vorbereitet und können frühzeitig eine berufliche Perspektive entwickeln. Betriebe lernen auf der anderen Seite potenzielle Auszubildende kennen. Lernpartnerschaften führen somit zu einem Austausch von Wissen und nutzen beiden Partnern. Sinnvoll unterstützt wird die Berufswahlorientierung durch ein großes Angebot von Beratungsgesprächen und Projekten, durch die Kooperationen mit der Bundesagentur für Arbeit und mit O.K. Ausbildung.

Das Netz der Kooperationspartner im Bereich der Beratung und Hilfe ist an der Gesamtschule Waldbröl sehr engmaschig, so dass viele sinnvolle und gewinnbringende Angebote für einzelne Schülerinnen und Schüler, für Eltern, für Lehrerinnen und Lehrer, für Schulleitung und für Unterrichtsprojekte im Rahmen der Präventionsarbeit, des Sozialkompetenztrainings und des Genderkonzepts bereitstehen.

Die Angebote des Ganztags sowie die Angebote in den Profilklassen und -kursen sind ebenfalls nur durch die gute Kooperation mit der Jugendmusikschule, mit dem EIAB (European Institut of applied Buddhism), mit Sportvereinen, mit dem Malteser Hilfsdienst, mit der AWO, mit Tanzschulen und Fitness-Studios möglich. Die Schule arbeitet zudem initiativ im Schulnetzwerk Astronomie der Oberbergischen Schulen mit.

Die Gesamtschule Waldbröl ist fester Bestandteil der Stadt Waldbröl und in diesem Sinne bringen wir uns aktiv in den Sozialraum in Form von Projektteilnahmen, Präsentationen, Gestaltungen diverser Art ein, wie wir auch wiederum diese Kooperationen als gewinnbringend im Schulleben empfinden.

Wichtige Kooperationspartner sind auch alle ansässigen Schulen vor Ort sowie das Netzwerk der oberbergischen Gesamtschulen.

 

Teil B: Planung der Schulentwicklung

Aktuelle Schulentwicklungsvorhaben – Planungen, Fortbildungen und Evaluationen

Organisation unserer Schulentwicklung

In diesem Teil des Schulprogramms wird der Prozess unserer Schulentwicklung dargestellt. Er enthält die aktuellen Entwicklungsvorhaben und -ziele, die Arbeitspläne, die Fortbildungsplanung sowie die Planungen zur Evaluation und wird ab dem Schuljahr 2022/2023 regelmäßig nach den Treffen der Schulentwicklungsgruppen (SchulEG) bzw. den zeitnah im Anschluss daran stattfindenden Lehrer:innenkonferenzen fortgeschrieben.

In den genannten Schulentwicklungsgruppen arbeiten wir zweimal im Jahr gemeinsam an den jeweiligen Themen und besprechen den Stand der Dinge sowie neue Ziele. Sie sind geöffnet für Lehrer:innen, weitere pädagogische Mitarbeiter:innen, Schüler:innen und Eltern und bringen ihre Ergebnisse sowie ggf. Anträge in die Lehrer:innenkonferenzen und in der Folge auch in die Schulkonferenz ein. Die Organisationsform der Schulentwicklungsgruppen wurde gewählt, da für uns die Beteiligung aller Mitglieder der Schulgemeinschaft am Schulentwicklungsprozess einen sehr hohen Stellenwert hat. So ist es u.a. möglich, neben den großen Entwicklungsthemen eine weitere Gruppe zu initiieren, die sich mit einem aktuell anstehenden Thema befasst. Die Gruppe „Feste und Feiern“ hatte so beispielsweise die Möglichkeit, alle Veranstaltungen einmal in den Blick zu nehmen, hat eine Umfrage organisiert und Vorschläge für das Kollegium erarbeitet. Mittelfristig soll die Organisationsform der Schulentwicklungsgruppen selbst evaluiert sowie alternative Organisationsformen (z.B. die Einrichtung einer Steuergruppe) geprüft werden.

Zur Weiterarbeit an den in den Schulentwicklungsgruppen thematisierten Inhalten treffen sich einige Gruppen regelmäßig im ganzen Schuljahr. So tagt das „SoSo“-Team, dem die Sonderpädagog:innen, alle Mitarbeiter:innen des Multiprofessionellen Teams sowie die Sozialpädagogin angehören, einmal wöchentlich und führt die Arbeit der SchulEG „Inklusion“ an vielen Stellen fort. Auch das „Gesundteam“ trifft sich regelmäßig und begleitet aktiv den Prozess im Bereich der Guten Gesunden Schule. Bei der Umsetzung des Lernzeitenkonzepts arbeiten sowohl die Materialverantwortlichen als auch die Jahrgangsfachteams und die Leitung der SchulEG „Lerncoaching“ jeweils kontinuierlich eng zusammen.

Evaluationen erfolgen sowohl schulintern und themenbezogen in Bezug auf die jeweiligen Entwicklungsvorhaben als auch systemübergreifend von außen, beispielsweise durch die Teilnahme an Screeningverfahren wie IQES und COPSOQ, deren Ergebnisse eine Gesamteinschätzung vieler Bereiche des Schullebens ermöglichen und damit Ansätze für Optimierungen und neue Schulentwicklungsbereiche aufzeigen.

Unseren eigenen Unterricht nehmen wir ebenfalls in den Blick: Bereits 2010 hat sich das Kollegium für gegenseitige Unterrichtshospitationen ausgesprochen. In Anlehnung an didaktisch-methodische Fortbildungen soll über die kollegiale Unterrichtshospitation der Unterrichtsalltag optimiert werden. Einmal pro Schuljahr lädt man dazu ein:e Kolleg:in zu einer Unterrichtsstunde ein. Gemeinsam werden Beobachtungspunkte festgelegt. Angestrebt ist, dass die Nachbesprechung direkt im Anschluss erfolgt. Zur besseren Planung des Vertretungsbedarfs werden im Terminplan vier Hospitationszeiträume ausgewiesen. Die Durchführung der gegenseitigen Unterrichtshospitation wird der Didaktischen Leitung rückgemeldet.

Neben den gegenseitigen Unterrichtshospitationen holen wir ein Feedback der Schüler:innen zu unserem Unterricht ein und nutzen die Ergebnisse, um mit ihnen ins Gespräch darüber zu kommen. Hier werden beispielsweise SEfU, die „Evaluationsspinne“ oder Fragebögen genutzt.

Die Selbstevaluation der Schüler:innen nehmen wir seit 2019/ 20 verstärkt in den Blick und nutzen dafür gezielt die Selbsteinschätzungsbögen zum Arbeits- und Sozialverhalten im Logbuch. Sie dienen als Grundlage für den Schüler:innen-Eltern-Sprechtag.

Neben den Evaluationen sind Fortbildungen ein wichtiger Bestandteil im Prozess der Schulentwicklung. Diese finden sowohl schulintern mit dem gesamten Kollegium statt als auch individuell für einzelne Kolleg:innen oder auch Gruppen / Teams innerhalb des Kollegiums. Sie sind abgestimmt auf die Inhalte des Schulprogramms und die aktuellen Schulentwicklungsvorhaben.

Die Schwerpunkte unserer Schulentwicklung liegen seit 2019/20 in folgenden Bereichen, die alle miteinander in Beziehung stehen.

  • Einführung individueller Lernzeiten
  • Inklusion/ Gemeinsames Lernen
  • Digitalisierung/ Medienerziehung
  • Gute Gesunde Schule

Im Folgenden sind die Entwicklungsprozesse sowie konkreten Planungen unserer aktuellen Entwicklungsschwerpunkte dargestellt.

Sowohl die durchgeführten und geplanten Evaluationen als auch die Fortbildungsplanung sind grundsätzlich in diese Darstellungen integriert, da sie zum Gesamtprozess gehören.

Einen ersten kurzen Gesamtüberblick über den aktuellen Stand der Evaluationen und schulinternen Fortbildungen gibt die folgende Tabelle:

Schuljahr Durchgeführte und geplante schulinterne Fortbildungstage Durchgeführte und geplante Evaluationen
2020/21 16.02.21 (digital, Gesamtkollegium)

Inklusion: Arbeit mit Förderplänen; Einführung Logineo; Stand der Lernzeiten; Arbeit mit OneNote

Umfrage zum Distanzlernen bei Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen, Vergleich mit der Umfrage zum Homeschooling im Sj. 2019/20; wurde durchgeführt

 

2021/22 13.09.21 (Ganztag, vor Ort, Gesamtkollegium)

Einführung Lerncoaching

01.03.22 (Ganztag mit LK vor Ort)

Vorbereitung QA/SchulEG und FK-Arbeit

28.04.22 (Ganztag, vor Ort, Teilgruppen d. Kollegiums)

Lehrer:innengesundheit; drei Angebote

17.05.22 (Halbtag, vor Ort, Teilgruppen des Kollegiums)

Lerncoaching: Lernstrategien & ressourcenorientierte Gesprächsführung

 

·   Umsetzung der Lernzeiten in Deutsch, Englisch und Mathematik (Schüler:innen und Kolleg:innen); wurde durchgeführt

·   Umsetzung des projektorientierten Nebenfachunterrichts (als Teil des Lernzeiten-Konzeptes); wurde durchgeführt

 

2022/23 Geplant für den 21.02.23:

SchilF zur Schulprogrammarbeit/Vorbereitung QA

Geplant für den 09.06.22:

SchilF zum Thema Lerncoaching

·  „Der ideale Tag der offenen Tür“ – wie soll er künftig durchgeführt werden? (Vergleich der Rückmeldungen zum letzten TdoT „vor Corona“ und dem neuen Format „nach Corona“); wurde durchgeführt

·  ACUTage – welche Inhalte sollen verändert werden? Evaluation als Grundlage für die Arbeit der Schulentwicklungsgruppe; wurde durchgeführt

·  Das neu eingeführte „KoKo-Konzept“ – hat es sich bewährt?; wurde durchgeführt

·  Umfrage zur Erarbeitung eines neuen Regelrahmens zum Umgang mit digitalen Geräten (SuS und KuK); wird gerade überarbeitet

·  Erste Evaluation der Verantwortungsstufen

·  Evaluation der Lernzeiten bei den Eltern

2023/24 Geplant für das 1. Halbjahr:

SchilF zur Digitalisierung

Geplant für das 1. und/oder 2. Halbjahr:

SchilF zum Thema Inklusion (erste Ideen: Teamteaching, Konzepte im Umgang mit Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf im emotional-sozialen Bereich, Differenzierung etc.)

 

Einführung von „Lernzeiten“ an unserer Schule – fortlaufende Planung

Umsetzung des projektorientierten Nebenfachunterrichts (Stand Dezember 2022):

Digitalisierung (Stand Dezember 2022):

Gemeinsames Lernen (Stand Dezember 2022):

Planungen des Gesundteams

Bewegte Schule

Räumlichkeiten:

Schulentwicklungsgruppe Feste

Die Schulentwicklungsgruppe Feste & Feiern, die sich im November 2021 gebildet hat, sieht ihr Hauptanliegen darin, die Gemeinschaft von Kolleg:innen, Schüler:innen, Eltern und Ehemaligen an der Gesamtschule Waldbröl zu fördern und zu stärken.

Dabei organisiert und koordiniert die Gruppe folgende Aktivitäten:

In regelmäßigen Abständen soll eine Projektwoche stattfinden, in der sämtliche Schüler:innen und Lehrer:innen klassen- und stufenübergreifend an Projekten arbeiten und forschen. Dies mündet in einem großen Schulfest zur Präsentation der Ergebnisse, wo auch Ehemalige, Eltern und Gäste willkommen sind. Diese Projektwoche soll im Schuljahr 2023/2024 erstmals stattfinden.

Der Kollegiumsausflug findet ganztägig alle zwei Jahre statt. Hierbei wird einerseits ein breites Angebot an individuellen Aktivitäten gemacht, um allen Kolleg:innen gerecht zu werden. Andererseits gibt es an diesem Tag auch eine gemeinsame Aktivität, um das Gemeinschaftsgefühl zu festigen. Des Weiteren können hier auch Ideen für Exkursionen erwachsen.

Das freiwillige Neujahrsfest findet jährlich im Januar/Februar eines Jahres statt und soll so die Vorweihnachtzeit entlasten, aber dennoch Raum für ein gemeinsames Miteinander schaffen. In diesem Rahmen wird Kolleg:innen gratuliert, die einen runden Geburtstag begangen haben. Zum Neujahrsfest werden ehemalige Kolleg:innen, die an unserer Schule pensioniert wurden, eingeladen. Großer Wert wird auch auf die Verabschiedung von Kolleg:innen am Ende eines Schuljahres gelegt, um so die teils langjährige Schulzugehörigkeit zu würdigen.

Bei internen Stufen- oder Klassenfesten, wie z. B. einer Weihnachtsfeier, kann die Schulentwicklungsgruppe unterstützend zur Seite stehen.

Schulentwicklungsgruppe ERASMUS PLUS

Projektplan für Erasmus+ Schuljahr 23/24 und Stand der Evaluation Anfang Februar 23

Personale und soziale Kompetenzen

Ziele:

  • Klärung der Bedeutung von personalen und sozialen Kompetenzen
  • Identifikation von Kompetenzförderungsinstrumenten und deren Wirksamkeit
  • Umsetzung erfolgreicher Kompetenzförderungsmaßnahmen in der Schule

Projektphasen:

Phase 1: Überprüfung und Aktualisierung der Phänomenologie (basierend auf dem ersten Schritt)

Phase 2: Erfassung und Bewertung von Kompetenzförderungsinstrumenten (basierend auf dem zweiten Schritt)

Phase 3: Entwicklung eines Konzepts für die Umsetzung von weiterer Kompetenzförderung in der Schule

Phase 4: Umsetzung und Überprüfung des Konzepts

Projektteam:

  • Projektleiter:innen Julia Limbach und Andreas Dohm
  • Teilnehmer:innen der Schulentwicklungsgruppe
    • Lehrer:innen und Schüler:innen aus verschiedenen Fachbereichen und Jahrgangsstufen
    • Mitarbeiter:innen der Schulsozialarbeit
    • Eltern
  • Expert:innen aus dem Bereich der personalen und sozialen Kompetenzen

Zeitplan:

Phase 1 und 2: Februar 2022

Phase 3 und 4: ab April 2022

Differenzierung der Ziele nach Phase 4:

In der vierten Phase der Schulentwicklungsgruppe „Personale und soziale Kompetenzen“ liegt und lag der Fokus auf der Umsetzung und Überprüfung des Konzepts. Hier wurden die Ziele konkreter und es galt, erfolgreiche Kompetenzförderungsinstrumente in den Schulalltag zu integrieren.

Ein zentrales Instrument der Kompetenzförderung im personalen und sozialen Bereich, das „Logbuch“, wurde durch die Erstellung von Anleitungsvideos vereinfacht und gefördert. Diese Videos dienten dazu, die Nutzung des Logbuchs für die Schüler:innen und Eltern zu erleichtern.

Auch ein „Padlet“ wurde erstellt, das Methoden der positiven Verstärkung in den Klassenstunden vorstellte. Dieses Instrument diente der Förderung der sozialen Kompetenzen und wurde ebenfalls in den Schulalltag integriert, indem es den Kolleg:innen in digitaler und analoger Form zur Verfügung gestellt wurde.

Darüber hinaus wurde das Konzept der „ACUTage“ (Außercurriculare Unterrichtstage) überarbeitet, um die an diesen Tagen erfolgende Förderung von personalen und sozialen Kompetenzen in den Blick zu nehmen und effektiver und sinnstiftender zu gestalten. Als Resultat dessen wurde eine höhere Flexibilisierung in Doppeljahrgängen entschieden, so dass sowohl der sinnvollere Personaleinsatz der Kolleg:innen als auch die anlassbezogene Thematisierung von Bausteinen der Kompetenzförderung möglich werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in Phase 4 erfolgreich Maßnahmen umgesetzt wurden, um die Instrumente der Kompetenzförderung im personalen und sozialen Bereich zu verbreiten und ihre Wirksamkeit zu überprüfen.

Ausblick

Der Ausblick für die Schulentwicklungsgruppe „Personale und soziale Kompetenzen“ sieht eine weitere Vertiefung und Verbreitung erfolgreicher Konzepte und Methoden vor. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Ausbau der „Demokratischen Schulentwicklung“ und der Entwicklung von Kompetenzen im Bereich des „Selbstmanagements und Selbstbewusstseins“.

Einerseits sollen weitere Instrumente zur Förderung demokratischer Entscheidungsprozesse und Partizipation eingeführt und etabliert werden. Hierbei gilt es, Schüler:innen zu stärken und ihnen eine aktive Rolle in der Gestaltung ihrer Schule zu geben.

Andererseits soll auch das Thema Selbstmanagement und Selbstbewusstsein weiter in den Fokus gerückt werden. Hierbei kann es beispielsweise darum gehen, Schüler:innen im Umgang mit Herausforderungen und Stress zu unterstützen, aber auch ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

Zusammenfassend zeichnet sich ein Ausblick ab, der sich auf den weiteren Ausbau von Konzepten und Methoden zur Förderung personaler und sozialer Kompetenzen sowie demokratischer Entscheidungsprozesse und des Selbstmanagements richtet.