„Meine neuen Nachbarn kommen aus Syrien!“. Seit den großen Flüchtlingswellen der letzten beiden Jahre sind immer mehr Schülerinnen und Schüler mit „neuen Nachbarn“ konfrontiert. Häufig ist das Verhältnis von Vorurteilen und Unwissenheit geprägt.

Künstlerinnen und Künstler haben sich jetzt mit genau diesem Thema beschäftigt und zusammen mit der Caritas eine Ausstellung mit dem Titel „Neue Nachbarn“ initiiert. Im Rahmen des Tags der offenen Tür an der Gesamtschule wurde diese Ausstellung nun mit einer musikalischen Untermalung eröffnet. Anna Thomas von der Caritas, selbst ehemalige Schülerin der Gesamtschule, freute sich gemeinsam mit der didaktischen Leiterin Kirsten Wallbaum und der Schulsozialarbeiterin Margit Wilhelm sowie die Vertreterin vom „Freundeskreis Asyl“ Waldbröl über einen regen Besuch bei der Eröffnung, Schulleiterin Maria Neunkirchen sprach in einem Grußwort von einem „großen Gewinn für das Miteinander in der Schulgemeinschaft“, Bürgermeister Peter Köster konnte dem nur vollends zustimmen.

Ein besonderes Highlight war die im Rahmen des Tags der offenen Tür einmalig gezeigte Ergänzung der Ausstellung durch Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse unter Leitung von Christina Schröder und Ole Reinsch in Kooperation mit der Klasse 6a unter der Leitung von Christine Bindels und Jakobus Boenisch. Die Schülerinnen und Schüler hatten ihre Biographien reflektiert und im Rahmen von „Personenbildern“ gegenüberstellend präsentiert. Außerdem gestalteten sie ein „Lesecafé“ in der Bibliothek der Gesamtschule, in dem sie gemeinsam Märchen auf Arabisch und Deutsch vorstellten. Als Mitbringsel gab es von den Schülern produzierte Lesezeichen, auf denen Worte wie „Liebe“, „Frieden“ oder „Hoffnung“ in kyrillischen, arabischen und lateinischen Schriftzeichen standen. Besucher konnten sich unter Hilfestellung der Schülerinnen und Schüler auch selbst daran versuchen, in den ihn unbekannten Sprachen und Schriften zu schreiben. Die SchülerInnenvertretung der Gesamtschule beteiligte sich mit einer Fotoaktion an dem Rahmenprogramm zur Ausstellung. Besucherinnen und Besucher konnten sich mit Puzzlestücken ablichten lassen, die symbolisch für den Zusammenhalt in der Welt standen. Die Fotos werden von der SV gemeinsam mit der AG „Schule ohne Rassismus“ in einem Präsentationsbereich gezeigt werden.

Am Ende des Tages war man sich sicher, dass die Gemeinsamkeiten größer als die Unterschiede sind und dass Vorurteile in den meisten Fällen durch das gegenseitige Kennenlernen aus der Welt geschafft werden können.