Nachdem das letzte Projekttreffen im eher kalten Finnland stattgefunden hat, ging es dieses Mal für acht unsere Schüler*innen der Gesamtschule Waldbröl, in Begleitung von Christine Heise-Ostgathe und Niels Bartknecht, eine Woche lang nach Varna, ins sonnige Bulgarien.
Schon vor der internationalen Begegnung in Bulgarien war durch das aufgestellte Programm durch die bulgarische Seite klar, es wird viel getanzt, gesungen, gesprochen und gelacht. Für die ersten Tage sollten alle beteiligten Schulen aus Finnland, Frankreich, Polen, Bulgarien und Deutschland eine Vorstellung ihrer eigenen Schule vorbereiten, ein typisches nationales Märchen oder eine Sage inszenieren und einen nationalen Volkstanz einstudieren.
Und so machten sich die Schüler*innen aus Waldbröl mit einer Videovorstellung der eigenen Schule, einer humoristisch-musikalischen Inszenierung der Lorelei, in welcher am Ende nicht nur unsere betörend schöne Lorelei ein perfektes Bild abgab, sondern auch unser armer unwissender Seemann eine tolle Performance bot, und einem typischen Volkstanz, dem (Kinder)Karnevalshit „Fliegerlied“ auf den Weg nach Varna.
In den folgenden Tagen durchliefen unsere Schüler*innen und auch die Lehrer*innen international gemischte Workshops, in denen sie die bulgarische Sprache, die kyrillische Schrift, traditionelle bulgarische Tänze, z.B. den Horo, lernten, sich mit der traditionellen bulgarischen Kunst auseinandersetzten, eigene Motive im Kunstunterricht entwarfen und an verschiedenen Unterrichtshospitationen teilnahmen. Am Ende konnte sich alle teilnehmenden Schüler*innen über ein Zertifikat des Tanzkurses freuen.
Gerade die bulgarischen Tänze, passend zum Projektthema „Song of Joy 2020 – ein neuer Rhythmus für Europa“, in denen man selbst Freudenschreie im Rhythmus ausstößt, stießen nicht nur bei unseren Schüler*innen auf große Beliebtheit. So wurde z.B. der Eingang eines der größten Shoppingcenter oder der Flughafenterminal vor dem Abflug gerne und voller Freude für eine kleine Showeinlage genutzt.
Nach den gemeinsamen Workshops konnten die Schüler*innen gemeinsam mit ihren Gastgebern ihre Freizeit selbst gestalten. So gab es Zoobesuche, Shoppingtouren, Fußballspiele, Kartfahrten oder einfaches Chillen am schönen Goldstrand.
Aber auch innerhalb der Schule kam der Austausch der verschiedenen Kulturen und Länder nicht zu kurz. So lernen und arbeiten die Schüler*innen und Lehrer*innen in Varna an einer Schule für alle Altersstufen in zwei „Schichten“ am Tag, sodass für manche der Unterricht erst spät abends endet. Allgemein konnte festgestellt werden, dass die Schüler*innen zwar teils disziplinierter, leiser und „ordentlicher“ lernen, ansonsten unseren Schüler*innen aber in vielen Dingen sehr ähnlich sind. Gerade für die mitreisenden Lehrer*innen waren jedoch die allgegenwärtigen Überwachungskameras, welche Bild und Ton auch in den Klassenräumen und Fluren aufnehmen, sehr befremdlich. Was unsere Schüler*innen jedoch erst einmal „verarbeiten“ mussten war die Tatsache, dass die Lebensstandards stark von den unseren in Deutschland abweichen. Dies hielt viele Familien dennoch nicht davon ab unsere Schüler*innen in ihr eigenes Zuhause aufzunehmen und zu versorgen. Stets wurden wir sehr offenherzig und mit den größten Bemühungen umsorgt.
Was wir alle aus dieser wundervollen Zeit mitnehmen ist, dass durch Kommunikation, ein friedliches und einvernehmliches Miteinander, Lachen und Tanzen eine innige Freundschaft zwischen völlig fremden Menschen unterschiedlichster Länder entstehen kann, was wieder einmal aufzeigt, dass ein solches Miteinander möglich ist und stets unser aller Ziel, auch gerade auf europäischer Ebene, ganz im Sinne unseres Erasmus Plus Projektes, sein sollte.
Denn eigentlich ist es ganz einfach: es kommt nicht darauf an, woher wir kommen oder welche Sprachen wir sprechen. Es kommt darauf an, ob wir, in Freundschaft und Einheit mit anderen, durch die Kraft unserer Menschlichkeit die Welt ein kleines Stückchen besser machen.