Gesamtschule Waldbröl nun mit zwei Bienenvölkern

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“. Dieser Satz, von Albert Einstein bereits 1949 formuliert, ist alarmierend aktuell. Denn das für das Ökosystem so wichtige Nutztier, die Honigbiene, kann in Deutschland heute aufgrund der Veränderung der Natur durch den Menschen nicht mehr ohne Imker überleben.

Auf Initiative der Tierpatenklasse 6a ist deswegen nun auch die Gesamtschule Waldbröl unter die Imker gegangen. Dem Thema Biene hat sich die Klasse im letzten Jahr im großen Stil angenommen: Im Biologieunterricht wurde die Biene breitflächig thematisiert, in Projektstunden legte die Klasse einen Bienengarten mit geeigneten Blumen an und gestaltete, angeknüpft an praktische Arbeit im Kunstunterricht, ein Bienengraffiti auf dem Schulhof. Mit dem selbst entwickelten Brettspiel „Biene ärgere dich nicht!“ nahm die Klasse zudem am Wettbewerb „Bio find ich Ku(h)l“, einem bundesweiten Schülerwettbewerb zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung teil. Klassenlehrerin Ann-Christin Langenbach ist begeistert über den Enthusiasmus, mit dem die Klasse dem Thema begegnet: „Für die Kinder der Klasse 6a ist das Projekt eine gute Sache. Neben dem theoretischen Wissen aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht lernen die Schülerinnen und Schüler durch praktisches Arbeiten wie das Säen und Pflegen von bienenfreundlichen Pflanzen automatisch die wichtige Bedeutung der Insekten für das gesamte Ökosystem. Das langfristige Ziel ist, eine eigene kleine Honigproduktion aufzubauen und diesen in unser Konzept der „Guten Gesunden Schule“ zu integrieren!“

Die nun angeschafften Bienenvölker stammen aus privater Hand. Schulverwaltungsassistent Frank Dresling kümmerte sich um den Transport der Stöcke und hat sich in einer Schulung zum Imker ausbilden lassen. Nun schaut er regelmäßig nach den Bienen.

„Es lassen sich in Zukunft verschiedene Anknüpfungspunkte an das Bienenprojekt finden.“ erklärt MINT-Koordinator Dr. Christoph Doppler. MINT steht für die Fächergruppe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „Wir könnten uns eine Bienen-AG, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Biene, ihrem Ökosystem oder auch ihrem Flugverhalten beschäftigt, vorstellen. Auch eine Technisierung oder Automatisierung der Bienenstöcke ist denkbar.“, so Doppler weiter.

Und auch Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz ist begeistert vom Bienen-Projekt. „Rund um die Schülerfirma „Nature“, die den Schulgarten betreibt, war die Anschaffung von Nutztieren immer wieder ein Thema, bspw. die Anschaffung von Schafen oder Hühnern. De facto passen die Bienenstöcke besser zum Schulgarten.“ Auch Wallbaum unterstreicht noch einmal die Wichtigkeit praktischen Lernens: „Im Unterricht über Naturschutz zu reden, hat kaum Mehrwert. Lernen durch Tun ist hier die Devise!“.

Einen Einblick in die Haltung der Bienenvölker wie in viele andere Projekte bietet die Schule am Tag der offenen Tür am 16. November. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.