Beide hinterlassen dabei persönlich eine große Lücke, aber auch ein „bestelltes Feld“. Petra Krause brachte in den letzten Jahren die Berufsorientierung an der Gesamtschule Waldbröl auf eine neue Ebene und sorgte u.a. dafür, dass die Gesamtschule wiederholt mit dem „Berufswahlsiegel“ für herausragende Leistungen bei der Berufsorientierung ausgezeichnet wurde. Dies gelang ihr bspw. mit der Etablierung des „BO-Navis“, einer Berufsorientierungsmesse an der Gesamtschule Waldbröl, die am kommenden Freitag bereits zum insgesamt siebten Mal an der Gesamtschule stattfindet. Auch die Etablierung eines „BO-Curriculums“, einem Lehrplan, der obligatorische Inhalte der Berufsorientierung in allen Fächern an der Gesamtschule Waldbröl zusammenfasst, war in erster Linie ihr Verdienst. In der Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen der Berufsberatung intensivierte Krause nicht nur den Kontakt zur „Agentur für Arbeit“, sondern sicherte der Gesamtschule auch in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln eine Betreuung durch eine Mitarbeiterin des „Talentscoutings“.
Als Margit Wilhelm an der Gesamtschule die Schulsozialarbeit aufbaute, war dies eine Neuerung im gesamten Sozialraum Waldbröl. So setzt Wilhelm nicht nur wichtige Impulse an der Gesamtschule, sondern setzte mit ihrem Engagement auch den Grundstein für die flächendeckende Implementierung eines Sozialraummanagement im Schulzentrum und in der Gemeinde. An der Gesamtschule sah sie die Schulsozialarbeit nicht nur in der Aufgabe „Probleme zu lösen“, sondern sorgte mit verschiedenen Initiativen für eine funktionierende Schulgemeinschaft und eine Vernetzung von Schüler:innen verschiedener Jahrgangsstufe – und damit für Resilienz. So gründete Wilhelm mit SamS (Schüler:innen arbeiten mit Schüler:innen) und dem Patenprojekt Initiativen der Peer-Education, in der ältere Schüler:innen Verantwortung für jüngere Schüler:innen übernehmen und Ihnen so den Schulalltag oder den Einstieg in die Schulgemeinschaft erleichtern. Für die so erfolgreiche Arbeit der Schüler:innenvertretung setzte Wilhelm den Grundstein und bildete ein funktionierendes Schüler:innenvertretungsteam, welches mit seiner Arbeit in den letzten 8 Jahren stetig wuchs. Im Förderverein war sie bis zuletzt sehr aktiv, koordinierte dabei bspw. den Schulaktionstag. Und auch in der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ging Margit Wilhelm voran, knüpfte enge Beziehungen zu den Wohneinrichtungen der AWO oder zu Ehrenamtsinitativen und sorgte dafür, dass Schüler:innen der Gesamtschule Waldbröl auch außerhalb der Schule Verantwortung übernehmen konnten.
Zur Verabschiedung von der Schule gestaltete das Lehrer:innenkollegium einen kleinen Festakt, zu dem pandemiebedingt leider keine Gäste hinzustoßen konnten. Ehemalige Schüler:innen und Kolleg:innen meldeten sich aber postalisch oder per Videobotschaft, um beste Glück- und Dankesworte an die Pensionärinnen zu senden. Das Kollegium stellte ein buntes Programm auf die Beine, in der die Arbeit von Petra Krause und Margit Wilhelm in kleineren Sketchen beschrieben oder mit gemeinsam gesungenen Liedern gewürdigt wurde. Drei Kolleg:innen der Musikfachschaft gestalteten den musikalischen Rahmen der Veranstaltung mit jiddischer Musik auf Piano, Tuba und Violine. Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz verlas die Urkunden zur Pensionierung und blickte auf die wertvolle Tätigkeit der beiden Kolleginnen zurück. Als Geschenk erhielten beide als passionierte Gärtnerinnen eine Holzstehle für den Garten, die vom ehemaligen Schüler und Kettensägenkünstler Matthias Widera gestaltet wurden. Das Kollegium gestaltete außerdem individuelle Jahreskalender mit Aktivitäten im Ruhestand.
Fotos: Lara Mortsiefer