Nachdem die Klasse 5a im Dezember letzten Jahres im Rahmen des Vorlesetages 2021 eine Besichtigung und einen Workshop im Schloss Homburg gewonnen hatte, konnte der Gewinn nach monatelanger, coronabedingter Enthaltsamkeit im April endlich eingelöst werden.

Unbeeindruckt von Regen und Wind reiste die unternehmungsfreudige 5a in Begleitung von Frau Kurum und Klassenlehrer Herrn Münz nach Nümbrecht, um von dort eine kurze Wanderung durch Stadt und Wald zum Schloss zu starten. Im Schloss erwartete die Klasse eine kleine Exkursion durch die Räumlichkeiten und die sogenannte „Ritterschule“ mit mehreren Prüfungen, in denen die Kinder ihre Rittertauglichkeit unter Beweis stellen konnten.

So mussten die Schüler:innen zunächst Standhaftigkeit beweisen, indem sie Kettenrüstungen anlegten, die schwerer waren als gedacht. Kreativ wurde es, als die Kinder, inspiriert durch zahlreiche Ordensbilder der Region an den Schlosswänden, ein eigenes Wappen gestalten mussten. Dabei waren neben traditionellen Rittersymbolen auch Schmetterlinge oder sogar interstellare Elemente besonders beliebt. Auch das zwischenzeitliche Luftschnappen wurde für einige zu einer kleinen Ritterprüfung. Durch eine enge Wendeltreppe stieg die 5a hoch in den Schlossturm, auf dessen Aussichtsplattform einige ihre Höhenangst ablegen mussten. Belohnt wurden die Kinder aber mit gelungen Selfies mit einem weitsichtigen Panorama über das oberbergische Land. Für die vorletzte Prüfung ging es tief in den Keller. Nach einer nicht immer gruselfreien Besichtigung des Kerkers mussten die Schüler:innen ihre Ingenieurskunst unter Beweis stellen und funktionsfähige Miniatur-Katapulte basteln. In einer direkt anschließenden Qualitätsprüfung wurden die Katapulte bei einem Katapultier-Wettbewerb ausgiebig getestet und schon die einen oder anderen „Anschläge“ für künftige Unterrichtsstunden geplant.

Die letzte und härteste Ritterprüfung fand tatsächlich für viele unverhofft erst nach dem eigentlichen Workshop statt. Die Rückwanderung nach Nümbrecht stand an. Der ursprünglich leichte Regen mündete unterdessen in fast schon monsunartigen Starkregen, der von stärkeren Sturmböen begleitet wurde. Es bedurfte jedoch nur einer kurzen Motivationsansprache seitens der Klassenlehrer:innen, um an den gemeinsamen Kampfgeist zu appellieren, um die letzte Herausforderung als echte Ritter zu meistern. Nach einer guten halben Stunde, in der Nässe, Kälte und Matsch ignoriert wurden, kam die erschöpfte, aber glückliche Ritter-Klasse in Nümbrecht an, bekam ihr wohlverdientes Eis und freute sich auf eine warme Dusche beziehungsweise Badewanne.

Allen möglichen Erkältungsängsten zum Trotz, traten am nächsten Tag alle Kinder gesund und munter als ausgebildete und erfolgreich geprüfte Ritter:innen zum Unterricht an.