Nach zwei Jahren Zwangspause konnte Anfang Juni endlich wieder der Musikalische Salon des Musikkurses der Stufe 13 stattfinden.
Die hochbrisante weltpolitische Lage hatte die Kursteilnehmer:innen im Frühjahr zu dem Motto „Raise your voice“ (Erhebe deine Stimme) greifen lassen. So waren auch etliche Songs des Abends mit tiefergehender politischer Botschaft aufgeladen. Angefangen mit dem Filmmusikklassiker „Vois sur ton chemin“, der dazu aufruft, die verlorenen oder vergessenen Kinder an die Hand zu nehmen und ihnen eine Zukunft zu geben, über den Michael Jackson Song „Man in the Mirror“, der uns nahelegt, bei allem Elend und Unrecht in der Welt immer bei uns selbst anzufangen, um die Dinge zu ändern, bis zu dem Abschlusssong des Abends: „Where ist the love“ von den Black Eyed Peas. Unterstützt wurde der kleine, aber feine Musikkurs dabei immer wieder durch die stimmlichen Qualitäten von Marie Schöbel (Abiturjahrgang 2016).
Auch der Foo-Fighters-Song „Times like these“, den das Trio Matthias Webel und Lukas Reuber (Abiturjahrgang 2019) und der 13er-Beratungslehrer Andreas Dohm gekonnt performten, reihte sich in die Thematik ein.
Weniger politisch aber dafür umso mehr emotional aufgeladen waren die Songs der 11er-Schülerinnen Joanna Jorjan, Hannah Schrülkamp und Luisa Huber, die mit „You are my hardest goodbye“ und „Trapped“ zwei eindrucksvolle Kostproben aus dem Songwriting-Projekt zum Thema „Sie ist weg – Trennung in der Musik“ beisteuerten. Auch die Lehrerin Ann-Christin Langenbach hinterließ mit ihrem selbst geschriebenen und am Piano begleiteten Song „Vicious Circle“ bleibenden Eindruck.
Überhaupt geht der Trend offensichtlich zum Selbstgemachten: Nach der Pause brachte Thomas Gomer (Abiturjahrgang 2016) mit drei intensiv vorgetragenen Raps und den passenden Beats gleich wieder Stimmung in den Laden. Aber auch die kurzen und knackigen Boogie-Woogies von Xenia Wiens und die trickreichen Pianostücke von Axel Christ (beide Jahrgang 13) hinterließen bleibenden Eindruck.
Mit „All of me“ von John Legend und dem Ungarischen Tanz Nr. 5 für Violine und Klavier von Johannes Brahms griffen die drei VertreterInnen der Musikfachschaft (Franciska Orth, Christine Heise-Ostgathe, Jakobus Bönisch) auf mehr oder weniger altbewährte Klassiker zurück.
Ein besonderes Highlight mit Gänsehautqualitäten hatten Louisa Weidhase, Annika Höhler und Sarah-May Schneider (alle Musikkurs 13) vorbereitet: Eine dreistimmige Version des Whitney Houston Klassikers „I Wanna Dance With Somebody“. Glasklar gesungene dreistimmige Harmonien zu perfekt abgestimmten Piano-Rhythmen.
Oberstufenleiterin Ute Gick brachte es in einer kleinen Ansprache auf den Punkt: „Man ahnt gar nicht, welche hochbegabten Talente sich unter den Schüler*innen, Ehemaligen und Lehrer*innen der Gesamtschule befinden. Und es war höchste Zeit, dass wir wieder vor Publikum singen, spielen und feiern können.“
Und als dann beim Abschlusssong „Where ist the Love“, dessen Strophen die Lehrerin Sabrina Wrobel mit beeindruckender Intensität rappte, sich (fast) alle Aktiven auf der Bühne versammelten und im Refrain einstimmten, war wohl allen Anwesenden klar geworden: Der Musiksalon ist ein wichtiger und fester Bestandteil des Schullebens des Gesamtschule, auf den keiner mehr verzichten möchte.