Gemeinsame Ausstellung mit einer Fotoausstellung des Gymnasiums. Ausstellung noch bis zum 16.03. im Rathaus zu besichtigen

Am 06.02.2023 wurde im Bürgerdorf am Alsberg in Waldbröl die Ausstellung „Von Mäusen und Katzen – Antisemitismus in und um Waldbröl“ eröffnet. Die Ausstellung wurde von der Projektgruppe, bestehend aus zwölf Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Waldbröl, konzipiert und umgesetzt. Die Gruppe recherchierte ein Jahr lang die Geschichte Waldbröls im Nationalsozialismus und setzte ihre Ergebnisse in verschiedenen Formaten wie einer Wanderausstellung, einem Video, einem Podcast und einem Schaubild um.

Die Ausstellungseröffnung wurde von Alexandra Fell und Jonathan Weitkemper, zwei Mitgliedern der Projektgruppe, moderiert. Der musikalische Beitrag kam von Tom Ohlig, einem Schüler der Jahrgangsstufe EF/11, der „Halleluja“ von Rufus Wainwright auf dem Klavier begleitete und dazu sang. Bürgermeisterin Larissa Weber hielt eine thematisch passende Rede zur Eröffnung der Ausstellung.

Die Ausstellung präsentiert Mäuse- und Katzenfiguren, die von Burak Altinel aus der JGSt. Q2/13 entworfen und von der Firma Gebr. Hönscheid e.K aus Stahl gefertigt wurden. Die Figuren sollen an die Graphic Novel „Maus – Mein Vater kotzt Geschichte aus“ von Art Spiegelman erinnern, die die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht des 9. Jahrgangs lasen. Die Mäuse- und Katzenfiguren sind mit QR-Codes versehen, die zu weiterführenden Informationen führen. Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist der BIPARCOURS zu den jüdischen Familien Waldbröls, der von der Projektgruppe entwickelt wurde. Mit Hilfe einer kostenlosen App können Interessierte durch Waldbröl zu den ehemaligen Häusern der jüdischen Familien geführt werden, erfahren das Schicksal der Familien und können interaktiv Fragen und Aufgaben zu den Informationen beantworten. Die Ausstellung macht damit auf die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit aufmerksam und ruft dazu auf, gegen Ausgrenzung und Rassismus zu kämpfen.

Das herausragende Engagement der Schülerinnen und Schüler wurde mit dem Margot-Friedländer-Preis der „Schwarzkopf Stiftung Junges Europa“ gewürdigt. Die Auszeichnung wird seit 2014 an junge Menschen vergeben, die sich in Projekten der Holocaust-Erinnerung und dem Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus engagieren. Eine weitere Anerkennung erhielt die Ausstellung im November, als sie im Rahmen des Jugendkulturpreises des „Netzwerk gegen Rechts“ des Oberbergischen Kreises in Gummersbach ausgestellt wurde.

Ein geplanter Besuch von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas musste leider aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden, soll aber noch in diesem Jahr nachgeholt werden. Zu diesem Zweck wird die Wanderausstellung dann voraussichtlich am Ende des Jahres wieder ins Foyer des Bürgerdorfs am Alsberg ziehen.

Neben der Ausstellung „Von Mäusen und Katzen – Antisemitismus in und um Waldbröl“ wurde zeitgleich auch eine Fotoausstellung des Hollenberg-Gymnasiums eröffnet. Die Ausstellungen sind noch bis zum 16. März im Bürgerdorf am Alsberg zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Wer sich für die Geschichte Waldbröls im Nationalsozialismus interessiert, sollte sich diese Ausstellung auf keinen Fall entgehen lassen. Sie zeigt, dass es wichtig ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um für eine bessere Zukunft einzutreten.

Fotos: Yvonne Roth

Fotos: Josephine Pflieger, 10d