Unsere aufregende Projektwoche zum Thema ‚Europa‘ neigt sich dem Ende zu, und die Schüler:innen der Gesamtschule Waldbröl haben grenzenlose Erfahrungen gesammelt. In Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt fans1991 durften 42 Schüler:innen und ihre Lehrer:innen, Herr Zamzam, Herr Knapp und Frau Fox eine einzigartige Gelegenheit erleben. Im Rahmen des Projekts ‚Ein Fußball reist durch Europa – Grenzen werden überschritten‘ begaben sie sich auf eine unvergessliche Reise zum Geißbockheim und Franz-Kremer-Stadion in Köln.
Empfangen wurden die Schüler:innen von Heike Bellinghausen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, die den Schüler:innen der Gesamtschule das Fan-Projekt fans1991 und die Thematik des Gemeinschaftsgefühls, der Solidarität und der Projekte gegen Rassismus mit Begeisterung vorstellte. Der Banner „No war #peace“ dient dabei symbolisch als Zeichen für eben diese Werte, die das Projekt und auch die Gesamtschule Waldbröl, die „Schule ohne Rassismus“ ist, leben.
Nach der spannenden Projektvorstellung und der Solidarisierung seitens der Schülerschaft durch eine von ihnen getätigte Unterschrift auf dem Banner, ging es zum Franz-Kremer-Stadion und auch den Trainingsplätzen des 1. FC Köln. Auf den Trainingsplätzen begegnete die Schülerschaft eine weitere Überraschung: Neben der Frauenmannschaft trainierten auch die Männer. Die Schüler:innen genossen diesen Moment und beobachteten die Spieler:innen auf dem Feld. Die Autogramme und die gemeinsamen Fotos mit den Spieler:innen toppten dieses Ereignis.
Im Anschluss folgte ein intensiver Austausch im Geißbockheim mit Frau Bellinghausen und einigen gesponserten Getränken sowie der Übergabe eines Fanschals des Fan-Projektes fans1991 mit dem Motto „Nein zu Gewalt!“ an die Gesamtschule Waldbröl.
Das Highlight des Tages war zweifellos das exklusive Interview mit der Fußball-Profi-Spielerin Lotta Cordes. Im Geißbockheim hatten die Schüler:innen die Gelegenheit, Fragen zu stellen, die sie brennend interessierten. Cordes eröffnete das Interview mit den Worten: „Es fühlt sich immer noch ein bisschen ungläubig an.“ Sie betrachtet ihre Karriere noch nicht als Profi-Karriere, da sie ihren Traum noch nicht ganz fassen kann. Obwohl sie bereits in ihrer Nachbarschaft erkannt wird, ist sie in der Innenstadt noch nicht so bekannt.
Schon seit ihrer frühen Kindheit spielte Lotta Cordes auf Fußballplätzen, anfangs ausschließlich in einer Jungenmannschaft. Sie erzählte von abwertenden Kommentaren, die sie erhalten hat, aber betonte, dass sie sich stets behaupten konnte. Ursprünglich glaubte sie nicht daran, dass Frauen in großen Stadien erfolgreich sein könnten, doch sie widerlegte dies mit ihrem Talent und wechselte zum VfL Wolfsburg. Auf die Frage, wie sie die unterschiedliche Behandlung von Frauen- und Männermannschaften empfindet, sagte sie, dass sie sich wünscht, dass die Menschen sich erst Spiele der Frauenmannschaften ansehen, bevor sie ein Urteil fällen. Sie versteht, dass der Fokus auf dem Männerfußball liegt, aber wünscht sich, dass dem Frauenfußball eine Chance gegeben wird.
Trotz ihrer früheren Erfahrungen im Spiel mit Jungen hat sie sich gut in ihrer aktuellen Mannschaft, dem 1. FC Köln, eingelebt. Sie lobte ihre Mannschaft als talentiert und gut in die Saison gestartet.
Neben dem Fußball beherrscht Lotta Cordes auch andere Aspekte ihres Lebens. Obwohl sie von ihrem Gehalt gut leben kann, plant sie nicht, allzu viel für die Zukunft zurückzulegen. Sie studiert nebenbei und verbringt ihre Freizeit gerne mit dem Kochen.
Das Interview endete mit der Frage, wo für sie Fußball Grenzen überschreiten kann. Cordes betonte, dass der Fußball nicht nur auf dem Platz, sondern auch durch die Fankultur Grenzen überschreiten kann. Fans, die in andere Länder reisen und andere Kulturen kennenlernen, sind für sie von großer Bedeutung. Wenn dies friedlich geschieht, kann der Fußball dazu beitragen, Länder- und Kulturgrenzen zu überwinden.
Am Freitag geht die Projektwoche zu Ende, und die Schüler:innen werden sicherlich mit vielen unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen nach Hause zurückkehren.