Die ersten tiefgründigen Begegnungen mit Kant hatten die Philosoph:innen des 13. Jahrgangs spätestens im letzten Schuljahr. Im Rahmen der moralphilosophischen Reihe lernten die künftigen Abiturient:innen unter anderem den kategorischen Imperativ kennen und wie sich daraus das so wichtige Konzept der Menschenwürde logisch ableiten lässt. Neben der Erkenntnis, dass Kants Texte schwierig sind, lernten die Schüler:innen auch, dass Kant als Mitbegründer der Aufklärung nicht nur für das Fach Philosophie von zentraler Bedeutung ist.

Daher bot es sich für die beiden Philosophiekurse des Abiturjahrgangs an, Anfang März die Ausstelung „Immanuel Kant und die offenen Fragen“ in der Bundeskunsthalle in Bonn zu besuchen. Zunächst gab es eine einstündige Führung, in der die Philosoph:innen Kant zunächst als Menschen mit Hobbys, Gewohnheiten und Prinzipien kennenlernten. Im weiteren Verlauf erhielten die Schüler:innen, geleitet durch die vier philosophischen Fragen („Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“, „Was ist der Mensch?“ und „Was darf ich hoffen?“) tiefgründige Einblicke in das Werk des Universalphilosophen.

Abschließend hatten die künftigen Abiturient:innen noch ein wenig Zeit, die teilweise interaktiv gestaltete Ausstellung selbstständig zu erkunden. Dabei trugen sie VR-Brillen, um ihr erkenntnistheoretisches Problembewusstsein herauszufordern oder ließen sich wiegen, um an einem Selbstversuch zu erfahren, dass jeder Mensch wertvoll ist, sodass am Ende sicherlich nicht nur die Philosophie-Abiturient:innen eine gehaltvolle Exkursion hatten.

Im Anschluss an die Veranstaltung ließen die beiden Philosophiekurse in Begleitung von Karime Gaibur und Georg Münz den schönen Tag bei einem gemeinsamen Essen und Kegeln ausklingen, auch wenn Kant sicherlich Billard bevorzugt hätte.

Text: Georg Münz