Am vergangen Dienstag gastierte an der Gesamtschule das Berliner Ensemble Radiks mit dem Stück „Wir waren mal Freunde – Blick zurück nach vorn“ von Karl Koch. Nicht zuletzt wegen unseres jahrelangen Engagements im Rahmen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und Aktionen wie der kürzlich durchgeführten „Fensterdemo“, bekamen wir durch das Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis die Möglichkeit, unserem 8. Jahrgang sowie der 10a diese mobile Theaterproduktion zu den Themen Respekt, Fremdenfeindlichkeit und Freundschaft zu zeigen.

„Wir waren mal Freunde“ ist eine Kriminalgeschichte, die sich aus der Sicht seiner jugendlichen Protagonisten mit den Themen Fremdenfeindlichkeit, Ehre, Toleranz, Vertrauen und Selbst-Vertrauen beschäftigt. Dazu wird in mehreren Rückblenden – etwa durch Audioeinspielungen, nachgestellte Puppenszenen oder szenisch gespielte Erinnerungen – die Geschichte von Joscha erzählt: Ein im Bau befindliches Asylheim wird in Brand gesteckt und ein Obdachloser kommt dabei fast ums Leben. Der 16-Jährige Joscha (Jonas Fischer) kann ihn in letzter Minute noch retten – aber was machte Joscha nachts um zehn bei dem Gebäude? Hat er von dem geplanten Anschlag gewusst oder war er gar selbst mit daran beteiligt? Joscha gerät unter Verdacht, und das hat natürlich Folgen: die Polizei überwacht ihn, in der Schule wird er ausgegrenzt, und die Mutter bekommt auch nicht den ersehnten Job. Joscha schweigt zu den Vorwürfen, denn er befürchtet, dass seine Schwester Marion (Marie Louise Beiderwellen) gemeinsam mit anderen aus der rechten Szene den Brand gelegt haben könnte.

Die Sprache des Stücks bleibt sehr nah an der Alltagswelt von Jugendlichen, ist schlicht, schnell und daher nicht immer politisch korrekt. Die Figuren richten sich immer wieder direkt ans Publikum, schildern ihre Sicht der Dinge und beziehen so die Zuschauer in ihre Gedanken und die Geschichte mit ein.

Ein in unseren Augen sehr wertvoller Impuls, angesichts der tagespolitischen Ereignisse und aktueller Wahlergebnisse mit unseren SchülerInnen den hohen Stellenwert unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung zu thematisieren.