Die Idee
Bei der Forscherklasse handelt es sich um ein Projekt, das erstmalig im 5.Jg. des Schuljahres 08/09 umgesetzt wurde. Neben der musisch-künstlerischen Neigung wollen wir Kinder fördern, die ein großes gesellschaftspolitisches und/oder naturwissenschaftliches Interesse haben. Dazu wollen wir u.a. Schülerwettbewerbe bewusster nutzen und sie nicht mehr nur als schulisches Additum, also als isoliertes Zusatzangebot begreifen. Schülerwettbewerbe können einen wichtigen Beitrag leisten, Formen eines handlungsnahen und verständnisintensiven Lernens im Unterricht und Formen der pädagogischen Kultur von Schulen zu verankern und zu stärken. Dabei wollen wir das positive Potential des Wettbewerbsprinzips nutzen, indem Wettbewerbe Schülerinnen und Schüler zu kulturell positiven Leistungen herausfordern, welche diese zugleich als individuell bedeutsam und gemeinschaftsbildend erleben können.
Die pädagogischen Ziele
Von Schülerwettbewerben gehen unserer Meinung nach folgende Impulse für Bildung und Lernen aus, die wir gerne nutzen wollen:
- die Methodenkompetenz von Schülern im Bereich der Projektorientierung und -planung wird gefördert, hierbei v.a. die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Schüler
- die Wettbewerbe tragen zur Werteerziehung bei (z.B. Umweltschutz, Umgang mit Armut)
- Handeln und Lernen wird durch die notwendige Produktorientierung verknüpft, wobei besonders das „Glücksgefühl“
- des Selbermachens zur Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Schülers und Schülerin beiträgt
- das soziale Lernen wird durch Kooperation und Arbeitsteilung gestärkt, so dass in der Folge die Klassengemeinschaft an der Beschäftigung mit den Wettbewerben wächst
- so können Wettbewerbe Lernqualität steigern.
Rahmenbedingungen
Folgende schulische Rahmenbedingungen unterstützen dabei diese Orientierung der Forscherklasse: Insgesamt drei Stunden der Fächer Biologie, Physik, GL und Technik werden an einem Tag hintereinander in Form eines Projekt(nach)mittages von zwei Fachlehrern unterrichtet, die zugleich Klassenlehrer der Forscherklasse sind. Durch diese personelle Unterstützung werden Schülerinnen und Schüler von Anfang an die Methode des Projektlernens herangeführt wie auch fächerübergreifendes Unterrichten seine bestmögliche Umsetzung finden kann. Die Wettbewerbsauswahl orientiert sich an den Richtlinien wie auch Lernplänen der Schule. Um diesen Rahmenvorgaben gerecht zu werden, sind auch selbst initiierte Wettbewerbe – schulintern, schulformübergreifend in Waldbröl, das Netzwerk der oberbergischen Gesamtschulen nutzend – angedacht.
Anmeldung
In erster Linie zählen das Interesse, die Freude und der Spaß sich mit anderen Kindern voll und ganz einem Thema zu widmen, zu forschen, zu recherchieren, Präsentationen vorzubereiten, sich gegenseitig bei der Arbeit zu unterstützen – vielleicht sogar über die Schulstunden hinaus. Solch ein Interesse wird häufig schon in den aus-zufüllenden Schülerporträts deutlich, zeigt sich z.B. aber auch in einer guten Sachkunde-Note. Grundsätzlich kann man sein Interesse an der Forscherklasse bei der Anmeldung zum 5.Schuljahr äußern und dieses Interesse wird auf alle Fälle wohlwollend berück-sichtigt. Da aber alle Klassen an Gesamtschulen mit Blick auf die Leistungsfähigkeit, Geschlecht, Stärken und Schwächen in bestimmten Fächern ausgewogen gebildet werden müssen, kann zum einen kein fester Forscherplatz zugesichert werden, wie sich auch Kinder in der Forscherklasse finden, die diese Klasse nicht vorher ausdrücklich gewünscht haben, aber genauso von der Idee der Forscherklasse profitieren können. Eins steht aber für alle Klassen an unserer Schule fest: gemäß unserem pädagogischen Anspruch fördern und fordern wir alle Kinder entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten und in allen Klassen werden Sie auf engagierte Klassenlehrer treffen, die sich auf Ihr Kind freuen.
Beteiligung der Eltern
Der Erfolg der Forscherklasse geht auch auf die Eltern der Forscherklasse zurück, die die jeweiligen Wettbewerbe stets positiv unterstützten: indem sie z.B. Projekte initiierten (z.B. das Kuh-Projekt), Kontakte zu Experten und Interviewpartners hergestellt haben (z.B. Migrationserfahrung gestern und heute: z.B. Flucht aus Pommern, Leben in Rumänien, Polen und Russland), an Umfragen und Präsentationen teilgenommen haben (z.B. Computer-Projekt) oder einfach nur durch Fahrdienste u.ä. die Umsetzung und Arbeit an den Projekten unterstützten.